Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rät aufgrund des Ukraine-Kriegs ab, Software des russischen Hersteller Kaspersky Lab zu verwenden.
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BSI warnt vor Antivirensoftware Kaspersky Lab. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik warnt vor Kaspersky.
  • Produkte des russischen Herstellers könnten der Firma Cyber-Angriffe ermöglichen.

Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat Verbraucherinnen und Verbraucher, Unternehmen und Behörden vor Kaspersky gewarnt. Sie sollen Virenschutzsoftware des russischen Herstellers nicht weiter verwenden.

Sie sollten diese Software durch alternative Produkte ersetzen, riet das BSI am Dienstag. Die Firma könnte demnach im Ukraine-Krieg Cyber-Angriffe ausführen oder selbst Opfer solcher Angriffe sein.

Warnung vor Kaspersky Lab wegen Ukraine-Krieg

«Die von russischer Seite ausgesprochenen Drohungen gegen EU und Nato sind mit einem erheblichen Risiko eines erfolgreichen IT-Angriffs verbunden.» So erklärte es das BSI in einer Mitteilung.

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Die Betreiber kritischer Infrastrukturen in der Schweiz begrüssen die vom Bundesrat vorgeschlagene Meldepflicht für Cyberangriffe bei ihnen. Von den Parteien hält einzig die SVP das entsprechend revidierte Informationssicherheitsgesetz für überflüssig. - sda - KEYSTONE/EPA/SASCHA STEINBACH

Ein russischer IT-Hersteller könne selbst «offensive Operationen durchführen», er könne aber auch gegen seinen Willen gezwungen werden. Schliesslich könne ein russisches Unternehmen selbst ausspioniert «oder als Werkzeug für Angriffe gegen seine eigenen Kunden missbraucht werden».

Alle Nutzerinnen und Nutzer der Virenschutzsoftware von Kaspersky könnten von solchen «Operationen» betroffen sein, warnte das BSI. Besonders gefährdet seien Unternehmen und Behörden mit besonderen Sicherheitsinteressen oder Betreiber wichtiger Infrastrukturen. Sie können sich vom BSI oder vom Verfassungsschutz beraten lassen.

Abschaltung von Software ermöglicht Angriffe

Das BSI mahnte, den Austausch wichtiger Bestandteile der IT-Sicherheitsinfrastruktur «sorgfältig zu planen und umzusetzen». Denn bei einer Abschaltung der Virenschutzsoftware ohne Vorbereitung «wäre man Angriffen aus dem Internet möglicherweise schutzlos ausgeliefert». Der Umstieg auf andere Produkte ist demnach auch nicht problemlos: Er sei mit «vorübergehenden Komfort-, Funktions- und Sicherheitseinbussen verbunden».

Die USA hatten Bundesbehörden bereits 2017 verboten, Software von Kaspersky Lab zu nutzen. Das Unternehmen hat stets bestritten, mit der russischen Regierung zusammenzuarbeiten.

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