Internetfirmen warnen vor Änderung der EU-Regeln zur Haftung für Online-Inhalte

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Belgien,

Interessenvertreter führender Internetfirmen haben vor einer Änderung der EU-Haftungsregeln für von Nutzern generierte Inhalte auf Internetplattformen gewarnt.

Plattformen werden immer wieder für Hassbotschaften genutzt
Plattformen werden immer wieder für Hassbotschaften genutzt - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • EU-Kommission schliesst strengere Regeln für Unternehmen wie Facebook nicht aus.

Es müssten weiterhin die Nutzer zur Rechenschaft gezogen werden und nicht die Dienstleister, «deren Dienste missbraucht werden», erklärte Siada El Ramly, Generaldirektorin des Internet-Branchenverbandes Edima, in einem Schreiben an die EU-Kommission, das der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorlag.

Hintergrund sind vermehrte Rufe nach strengerer Regulierung von Unternehmen wie Facebook und Twitter wegen der zunehmenden Verbreitung von Hass- und Falschnachrichten. Bislang müssen die Plattformbetreiber Inhalte löschen, wenn sie als illegal eingestuft wurden, etwa weil sie Hassbotschaften oder Urheberrechtsverletzungen enthalten. Die Unternehmen können jedoch nicht für die illegalen Inhalte haftbar gemacht werden.

Das solle auch so bleiben, denn andernfalls bestehe die Gefahr, dass nicht weniger sondern sogar mehr illegale Inhalte im Internet kursierten, warnte El Ramly. Wenn Online-Dienstleister für illegale Inhalte auf ihren Seiten potenziell bestraft würden, hätten sie weniger Interesse daran, sie überhaupt zu identifizieren, argumentiert sie in ihrem Schreiben an die Brüsseler Behörde.

Der zuständige EU-Kommissar Thierry Breton würde eine Umkehrung der Haftungsregeln gerne vermeiden, wie er der französischen Wirtschaftszeitung «Les Echos» sagte. Aber die Welt habe sich verändert und angesichts der Flut von illegalen Inhalten «müssen die Plattformen offensichtlich ihrer Verantwortung gerecht werden». Wie genau dies geschehen soll, sei noch nicht entschieden, sagte der Franzose.

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