Die Zwischenergebnisse der neuesten KOF-Konjunkturumfrage vom April zeigen, dass sich in vielen Branchen allmählich Pessimismus breit macht.
Die Schweizer Wirtschaft bricht wegen des Coronavirus in fast historischem Ausmass ein. Die Zwischenergebnisse der neuesten KOF-Konjunkturumfrage vom April zeigen, dass sich in vielen Branchen sich Pessimismus breit macht.
Die Schweizer Wirtschaft bricht wegen des Coronavirus in fast historischem Ausmass ein. Die Zwischenergebnisse der neuesten KOF-Konjunkturumfrage vom April zeigen, dass sich in vielen Branchen sich Pessimismus breit macht. - sda - KEYSTONE/TI-PRESS/Alessandro Crinari
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut KOF rechnen viele Unternehmen mit einem deutlichen Nachfragerückgang.
  • Einige erwarten einen Rückgang der Bestellungen wie während der Finanzkrise 2009.

Die Schweizer Wirtschaft bricht wegen des Coronavirus in fast historischem Ausmass ein. Dafür gibt es immer mehr Hinweise. Die Zwischenergebnisse der neuesten KOF-Konjunkturumfrage vom April zeigen nun auch: In vielen Branchen macht sich Pessimismus breit.

Viele Unternehmen stellen sich demnach auf einen deutlichen Nachfragerückgang in den nächsten Wochen ein. Zwar seien die Auftragsbestände in manchen Wirtschaftsbereichen momentan noch einigermassen stabil, heisst es in einer Mitteilung der Konjunkturforschungsstelle KOF vom Freitag. Aber auch in diesen Bereichen dürfte die Produktion in der nächsten Zeit gedrosselt werden.

Konkret kühlt die Geschäftslage etwa im Verarbeitenden Gewerbe deutlich ab. Sie sei momentan allerdings noch nicht so schlecht wie in der Finanzkrise 2009. Aktuell seien die Auftragsbestände noch recht stabil. Es gäbe somit noch Aufträge, die abgearbeitet werden könnten. Allerdings seien die Unternehmen mit Blick auf die kommenden Monate sehr pessimistisch.

Ähnlicher Bestellungsrückgang wie 2009 erwartet

Sie erwarten laut Umfrage nämlich einen deutlich stärkeren Rückgang der Bestellungen als etwa während der Finanzkrise zu Beginn des Jahres 2009. Auch die Produktionsplanungen sehen heftigere Einschränkungen vor als damals. Somit dürften die kommenden Monate für das Verarbeitende Gewerbe sehr schwierig werden, folgert die KOF. Die Unternehmen planten entsprechend auch vermehrt, die Zahl der Mitarbeitenden zu reduzieren.

Im Detailhandel verschlechtere sich die Geschäftslage ebenfalls erheblich, heisst es weiter. Da Kunden oftmals gar nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen bedient werden könnten, klagten viele Detailhändler über zu hohe Warenbestände. Auch mit Blick auf die nächsten Monate rechnen sie laut KOF mit deutlichen Umsatzrückgängen.

Auch Dienstleistungssektor vor historisch schwierigen Situation

Vor einer historisch schwierigen Situation steht gemäss der Umfrage zudem der ansonsten erfolgsverwöhnte Dienstleistungssektor. Die Geschäftslage sei deutlich schlechter als etwa in der Finanzkrise 2009, so die KOF weiter. Die Dienstleistungsunternehmen würden einen schärferen Nachfragerückgang erwarten als damals.

Dieser Pessimismus durchziehe dabei viele Bereiche des Sektors: Sowohl im Bereich Verkehr, Information, Kommunikation als auch in den Bereichen wirtschaftliche Dienstleistungen und persönliche Dienstleistungen seien die Nachfrageerwartungen deutlich negativer als während der Finanzkrise.

Diese Zwischenauswertung basiert laut KOF auf Antworten von Unternehmen zwischen Monatsbeginn und dem 14. April. Die detaillierte Auswertung wird am 6. Mai veröffentlicht.

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