Immobilienmarkt: Nach Boom-Jahren droht weiche Landung

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Zürich,

Der Schweizer Immobilienmarkt steuert nach dem Boom der vergangenen Jahre auf eine weiche Landung zu.

immobilienmarkt
Immobilienbesitzer profitieren stärker von tiefen Zinsen als Mieter. (Archiv) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schweizer Immobilienmarkt steuert nach dem Boom der vergangenen Jahre auf ein Tief zu.
  • Das Angebot bleibt gleichzeitig anhaltend knapp.

Laut den Ökonomen der Credit Suisse steuert der Schweizer Immobilienmarkt nach Jahren des Booms auf eine weiche Landung zu. Die Kosten für Wohneigentum sind mit der Zinswende deutlich gestiegen und auch für Anleger verlieren Immobilien an Glanz.

Das Angebot bleibt gleichzeitig anhaltend knapp. Bei Mietwohnungen droht gar ein Wohnraummangel. Die Nachfrage nach Wohneigentum sei mit dem starken Anstieg der Hypothekarzinsen des vergangenen Jahres. Dies teilten am Mittwoch die CS-Ökonomen in einer Studie mit.

Denn mit den erneut stark gestiegenen Eigenheimpreise am Immobilienmarkt können sich noch weniger Haushalte die eigenen vier Wände leisten. Mittlerweile sind die jährlichen Kosten für Wohneigentum um 47 Prozent höher als für eine vergleichbare Mietwohnung.

Neubau von Wohneigentum nimmt ab

Die geringere Nachfrage nach Wohneigentum treffe aber auf ein «seit Jahren limitiertes Angebot», wobei der Neubau von Wohneigentum weiter abnehme. Entsprechend werde sich der Rückgang der Nachfrage am Immobilienmarkt erst allmählich in längeren Vermarktungszeiten manifestieren. Die Preise dürften 2023 noch leicht steigen und so das hohe Niveau halten können.

Erst im Jahr 2024 erwarten die Immobilienökonomen der Credit Suisse dann leichte Preisrückgänge. Denn die Kombination steigender Zinsen mit hohen Immobilienpreisen habe hohe Kostenbelastungen zur Folge. Das werde die Nachfrage in einem Ausmass senken, das «früher oder später» Preiskorrekturen erfordere. Die «Fallhöhe» könnte aber wegen des weiterhin knappen Angebots nicht sehr hoch sein.

Im Mietwohnungsmarkt hat die Nachfrage derweil weiter angezogen, ausschlaggebend ist hier die hohe Einwanderung in die Schweiz. Auch in den kommenden Jahren dürften die Zuwanderungszahlen hoch und Mietwohnungen gefragt bleiben, so die CS-Experten. Gleichzeitig sei auch die Bautätigkeit auch im Mietwohnungssegment weiterhin rückläufig. Die Leerstände dürften nun weiter sinken und die Mieten kräftig zulegen.

Immobilienmarkt: Schweiz droht ein Wohnraummangel

Für die Schweiz drohe bereits ein Mangel an Wohnraum und das weit über die Zentren hinaus. Grund dafür ist eine seit 2017 rückläufige Bautätigkeit, welche die CS-Experten auf die Revision der Raumplanung zurückführen. Weil sich die Stimmbürger gegen eine Zersiedelung der Schweiz ausgesprochen haben, sinken die Bauzonenreserven in der ganzen Schweiz. Gleichzeitig werde auch die Verdichtung «breitflächig ausgebremst».

Die Bautätigkeit in der Schweiz werde durch «überzogene Einsprachemöglichkeiten», durch Zielkonflikte zwischen der Verdichtung und dem Heimat- und Lärmschutz wie auch durch langwierige Bewilligungsprozesse gehemmt, so die Diagnose der CS. Um eine «ausgewachsene Wohnungsnot» noch abzuwenden, wäre ein rasches Handeln notwendig, folgert die Studie. Doch hierfür müssten Gesetze angepasst werden, was Jahre dauern dürfte.

Weiterlesen

Frankfurt/Main
Immobilienmarkt
Hohe Preise
Tinguely
Museum Tinguely

MEHR AUS STADT ZüRICH

Stadttunnel Zürich
30 zu schnell
FAHRRAD, FAHRRAEDER, VELO, RADWEG, VELOWEG, FAHRRADFAHRER, VELOFAHRER, FAHRRADSPUR, FAHRRADWEG, MANN, MAENNER, FAHRRAD FAHREN, RADFAHRER, TROTTOIR, BUERGERSTEIG, GEHSTEIG, GEHWEG,
4 Interaktionen
Kanton Zürich
1 Interaktionen
Zürich