Letztes Jahr gab es in der Schweiz insgesamt 13'257 Firmen- und Privatkonkursverfahren. Das sind 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr und so viele wie noch nie.
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Die Zahl der Konkurse hat zugenommen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2017 wurden in der Schweiz mehr Konkurse eröffnet als je zuvor.
  • Es gab mehr als 13'000 Firmen- und Privatkonkursverfahren.
  • Die aus Konkursverfahren entstandenen finanziellen Verluste sanken dagegen auf den tiefsten Wert seit 1994.

Noch nie sind in der Schweiz so viele Konkurse eröffnet worden wie 2017. Vergangenes Jahr gab es total 13'257 Firmen- und Privatkonkursverfahren nach Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG). Das sind 330 Konkurse oder 2,6 Prozent mehr als 2016, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte.

Weshalb es trotz anziehender Konjunktur zu einem Pleitenrekord gekommen ist, hat das BFS nicht analysiert. Es verweist jedoch auf die grossen regionalen Unterschiede. So gehen mehr als drei Viertel der Zunahme allein auf das Konto der Genferseeregion, die auch von allen Grossregionen den stärksten Anstieg (+7 Prozent) verzeichnete. Ausschlaggebend waren Genf (+13,8 Prozent) und die Waadt (+3,9 Prozent).

Starker Rückgang der Verluste

Die finanziellen Verluste aus ordentlichen und summarischen Konkursverfahren gingen 2017 um ein Drittel auf 1,7 Milliarden Franken zurück. Dies entspricht laut BFS dem tiefsten Wert seit 1994. Im Gegensatz zu den Konkurseröffnungen sind in diesen Zahlen Gesellschaftsauflösungen aufgrund von Mängeln in der Organisation eingeschlossen.

Das Bundesamt relativiert die Entwicklung insofern, als die Ergebnisse von Kanton zu Kanton und von Jahr zu Jahr starken Schwankungen unterliegen. Im Kanton Bern etwa sanken die Verluste zwischen 2015 und 2016 um 64 Millionen (-43,6 Prozent) und stiegen ein Jahr später wiederum um nahezu 150 Millionen an (+182 Prozent).

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