Hypi Lenzburg baut Fintech-Geschäft zu zweitem Ertragspfeiler aus
Die Hypothekarbank Lenzburg erzielt ein rasantes Wachstum durch Fintech-Dienstleistungen und plant eine Expansion ins Ausland.

Die Hypothekarbank Lenzburg wächst in ihrem Geschäft mit Banking-Dienstleistungen für Fintechs und weitere Unternehmen rasant. Die beiden Standbeine «Banking-as-a-Service» (BaaS) und die Bankensoftware Finstar könnten laut CEO Silvan Hilfiker schon in diesem Jahr das Anlagegeschäft überholen und damit zum zweitwichtigsten Ertragspfeiler der Bank werden.
Im vergangenen Geschäftsjahr 2024 hätten das BaaS-Geschäft und Finstar bei den Erträgen zusammen um fast 70 Prozent zugelegt, sagte der seit einem Jahr als CEO amtierende Hilfiker in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AWP.
Die Hypothekarbank Lenzburg (HBL) könne dank der Diversifizierung in diesen beiden Bereiche nicht zuletzt ihre hohe Abhängigkeit vom wichtigsten Ertragspfeiler, dem Zinsdifferenzgeschäft, reduzieren.
Auslandspläne im Visier
Expandieren will die Bank nun im Ausland. So verfügt sie mit der im vergangenen Jahr übernommene Kartenspezialistin «Swiss Bankers» im EWR-Land Liechtenstein über eine sogenannte E-Money-Lizenz.
«Damit können wir unseren Fintech-Partnern etwa den Schritt nach Deutschland ermöglichen, indem wir sie direkt auf unsere EU-Lizenz buchen», so Hilfiker. In Kooperation mit der Hamburger Sutor Bank soll zudem die Finstar-Bankensoftware «EU-tauglich» gemacht und auch deutschen Finanzinstituten angeboten werden.
Weiter zulegen will die «Hypi» auch im Hypothekargeschäft, auch wenn sie nach dem Anstieg um über 6 Prozent im Vorjahr wieder tiefere Wachstumsraten anstrebt. Noch spüre die Regionalbank auch den Effekt der Credit Suisse-Übernahme durch die UBS, sagt Hilfiker. «Gewisse Kunden wollen nicht bei der UBS sein und suchen nach Alternativen.»