Huawei sichert sich Patent-Deal mit Zulieferer von VW
Huawei hat einen Abschluss mit einem Lieferanten von VW vermeldet. Der chinesische Konzern wird in Zukunft Technik zu VW-Autos beisteuern.

Das Wichtigste in Kürze
- Huawei hat einem Lieferanten von VW Mobilfunk-Patente verkauft.
- Für den chinesischen Konzern ist es der bisher grösste Lizenzvertrag mit der Autobranche.
Mobilfunk-Patente werden in der nahenden Ära des autonomen Fahrens noch wertvoller sein als heute. Huawei meldet jetzt einen grossen Abschluss mit einem Lieferanten von VW. Dadurch verdient der chinesische Telekommunikations-Riese künftig an der Vernetzung von Volkswagen-Autos mit.
Technik von Huawei in VW-Autos
In den Fahrzeugen steckt teilweise Technik, deren Grundlagen von dem Konzern aus Shenzhen stammen. Huawei - bekannt vor allem für seine Smartphones und Mobilfunk-Infrastruktur - gab am Mittwoch den Abschluss eines Lizenzvertrags bekannt.
Um welches Unternehmen es sich handelt, wollten beide Seiten nicht sagen. VW erklärte, hierzu sei zunächst Vertraulichkeit vereinbart worden. Es gehe um Zulieferungen für die Kernsparte Volkswagen Pkw.
Grösster Huawei-Lizenzvertrag mit Autobranche
Allgemein hiess es zu dem Huawei-Deal: «Wir begrüssen, dass ein führendes Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologie (ITK) unserem Zulieferer eine Lizenz an Mobilfunk-Patenten gewährt hat.» Dies zeige «modellhaft, wie die immer enger werdende Zusammenarbeit zwischen Mobilitätsindustrie und ITK-Industrie gelingen kann».

Nach Angaben von Huawei drehen sich die Patente um technische Grundlagen des LTE-Datenfunks. Es sei der bisher grösste eigene Lizenzvertrag mit der Autobranche. Der chinesische Konzern verspricht sich, dass dadurch mehr als 30 Millionen Fahrzeuge lizenziert werden.
Seit Autobauer ihre Wagen verstärkt mit Mobilfunk-Modulen ausstatten lassen, sind Patentlizenzen für die entsprechenden Technologien zu einem brennenden Thema geworden.
Deal ist für Huawei ein Befreiungsschlag
Für Huawei ist die Vereinbarung mit dem anonymen Volkswagen-Zulieferer ein besonders wichtiger Erfolg: Der chinesische Konzern war durch US-Sanktionen zuletzt schwer unter Druck geraten. In westlichen Smartphone-Märkten hat die einstige weltweite Nummer zwei stark an Boden verloren, weil die Geräte ohne Google-Dienste auskommen müssen.

Für VW und andere Autohersteller ist der Zugriff auf patentgeschützte Mobilfunk-Technologie wichtig. Parallel dazu investieren die Konzerne aber auch in mehr eigenproduzierte Software und Steuerungstechnik. Datenvernetzung, ist unerlässlich, um personalisierter Dienste und autonomes Fahren anbieten zu können.