Hohe US-Zölle für die Schweiz – Chance für deutsche Firmen?
US-Zölle auf Schweizer Importe könnten deutsche Unternehmen begünstigen, so ein Schweizer Ökonom.

Von den hohen US-Zöllen auf Schweizer Importe können nach Einschätzung eines Schweizer Ökonomen deutsche Firmen profitieren. Während US-Präsident Donald Trump für die Schweiz 39 Prozent Zölle vorsieht, sind es für die EU «nur» 15 Prozent.
«Wenn die Zolldifferenz bleibt, würde das sicher einen Impuls nach Deutschland bringen», sagt Hans Gersbach, Ko-Direktor der Konjunkturforschungsstelle (Kof) an der Universität ETH in Zürich, der Deutschen Presse-Agentur.
Deutsche Firmen hätten einen Wettbewerbsvorteil da, wo sie mit Schweizern konkurrieren, etwa in Bereichen wie Maschinen, Medizingeräte oder Präzisionsinstrumente. Zweiter Vorteil könnten Handelsumlenkungen sein.
Deutschland als wichtiger Handelspartner der Schweiz
«Zum Beispiel könnte ein deutscher Zulieferer profitieren, wenn man die Veredelung dann in Deutschland durchführt und von dort aus in die USA exportiert», sagt Gersbach. Oder schweizerische Firmen könnten ihre Produktion teils verlagern.
Es gibt jedoch auch negative Effekte: «Deutsche Zulieferer an schweizerischen Unternehmen wären betroffen, wenn diese weniger in die USA exportierten». Wenn sich zudem die schweizerische Wirtschaft abschwächt, wäre das für Deutschland auch nicht gut. Deutschland ist neben den USA der wichtigste Handelspartner der Schweiz.
Gersbachs Fazit: «Punktuell kann deshalb die eine oder andere deutsche Firma einen Wettbewerbsvorteil haben, aber unter dem Strich dürfte sich kaum jemand die Hände reiben. Man wird einen kleinen Impuls haben, aber gesamtwirtschaftlich dürfte der Effekt aus allen einzelnen Effekten kaum ins Gewicht fallen.»