Hohe Rohstoffpreise machen Süsswarenherstellern zu schaffen
Die deutsche Süsswarenindustrie klagt über steigende Kosten für Rohstoffe, aber auch für Energie und Logistik.

Das Wichtigste in Kürze
- Nachfrage aus Asien steigt wieder.
«Es gibt extreme Verwerfungen und dramatische Preissteigerungen bei vielen wichtigen Rohstoffen gleichzeitig», erklärte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Süsswarenindustrie (BDSI), Carsten Bernoth, am Donnerstag in Bonn. Er verwies auf deutliche höhere Kosten für «den Einkauf der wichtigsten agrarischen Rohstoffe Weizen, Soja und Zucker».
Der Weizenpreis kletterte demnach am Warenterminmarkt binnen eines Jahres um 50 Prozent auf ein neues Allzeithoch. Zudem werde im laufenden Jahr eine unterdurchschnittliche Ernte erwartet. Auch die Kosten für Milchpulver und Haselnüsse seien stark gestiegen. Verursacht werde dies durch niedrigere Ernteerträge, geringere Importe aus Drittländern, aber auch einen Anstieg der Nachfrage in Asien.
Ebenfalls deutlich gestiegen sind laut BDSI die Kosten bei der Beschaffung von Verpackungsmaterialien und in den Bereichen Logistik und Energie. So habe sich der Strompreis für Industriekunden innerhalb eines Jahres fast verdoppelt. Dabei spiele auch die CO2-Bepreisung eine Rolle, hiess es. In der internationalen Logistik gebe es zudem derzeit unzureichende Frachtkapazitäten auf der Strasse und der Schiene wie auch auf Containerschiffen.
Während der Corona-Pandemie und infolge eines zeitweise brachliegenden Welthandels hätten viele Firmen ihre Kapazitäten und Bestände abgebaut. «Nun treffen diese verkleinerten Produktionskapazitäten auf eine sprunghaft steigende Nachfrage im Zuge der wirtschaftlichen Erholung in vielen Teilen der Welt», erklärte der Branchenverband.
Positiv vermerkte der BDSI, dass sich auch die Nachfrage nach Süsswaren im asiatischen Raum nach der Corona-Krise wieder erhöht habe. Ebenfalls wieder optimistischer beurteilt wurden die Geschäftsaussichten in den USA.