Heute stampft Migros den Lieferdienst Amigos ein
Morgen ist der Lieferdienst Amigos der Migros Geschichte. Die Detailhändlerin zieht ein positives Fazit.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute stellt Migros den Nachbarschafts-Dienst Amigos ein.
- Seit Beginn der Pandemie haben 19'000 Personen der Corona-Risikogruppe den Dienst genutzt
Eigentlich war Amigos bereits Geschichte. Ende 2019 stampfte die Migros die Social-Shopping-Plattform nach der Testphase ein.
Die Idee war eine Nachbarschaftshilfe fürs Einkaufen. Doch der orange Riese musste feststellen, dass das Angebot sich zu einer kommerziellen Shopping-Plattform wandelte. Das sei im Widerspruch zur ursprünglich sozialen Idee, schrieb die Migros damals.
Dann kam das Coronavirus. Weil plötzlich viele Menschen einer Risikogruppe daheim bleiben mussten, holte die Migros das Konzept wieder aus der Schublade hervor.
Migros spannte mit Pro Senectute zusammen
Gemeinsam mit Pro Senectute wurde die Nachbarschaftshilfe neu aufgegleist. Die Idee: Menschen aus Risikogruppen können via App eine Bestellung in der Migros aufgeben. Freiwillige Helfer in der Umgebung kriegen eine Nachricht aufs Handy und gehen einkaufen – für ein Trinkgeld.
Im April 2020 hatten sich 14'000 Helfer registriert, mittlerweile sind es fast 30'000. Morgen schaltet die Migros den Service für die Corona-Risikogruppe dennoch ab. «Da diese Leute aufgrund der Durchimpfung wieder vermehrt selber einkaufen, gehen die Bestellungen auf Amigos stark zurück», erklärt Sprecherin Cristina Maurer Frank.
Insgesamt verzeichnete Amigos seit Beginn der Pandemie über 84'000 Bestellungen von über 19'000 Personen. «Heute haben wir einen Nachweis für freiwilliges Engagement verschickt, damit nicht nur die schönen Erinnerungen bleiben, sondern die Helfer auch einen Nachweis ihres Engagements haben.»
Definitiv verabschieden will die Migros das Konzept noch nicht. «Sollte es im Zuge der Pandemie wieder nötig sein, so werden Amigos und die rund 29’000 freiwilligen Helferinnen und Helfer erneut zur Verfügung stehen.»