Nach dem Siroop-Aus setzt Coop im Netz auf Microspot. Man will ein wichtiger Player im Non-Food-Bereich sein, sagt Präsident Hansueli Loosli.
Hansueli Loosli
Coop-Präsident Hansueli Loosli bei einer Pressekonferenz. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Coop setzt im Online-Bereich auf die Marke Microspot.
  • Präsident Loosli will den Elektronik-Händler zu einer Non-Food-Plattform umbauen.

Im April der Paukenschlag. Nachdem Swisscom ihre Anteile an Siroop Coop abgetreten hatte, stampfte die Detailhändlerin die Online-Plattform ein. Stattdessen will man sich auf Microspot konzentrieren, hiess es damals.

«Microspot wird zu einer wichtigen Non-Food-Plattform in der Schweiz», sagt Coop-Präsident Hansueli Loosli im Interview mit der «Handelszeitung». Mit Details hält er sich zurück. Doch wer einen radikalen Kurswechsel erwartet hat, wird wohl enttäuscht.

Microspot startet einst als Händler für Unterhaltungselektronik. Das war 1980. Mitte der 90er Jahre übernahm Coop und wandelte die Filialen in Interdiscount-Läden um. Seither existiert Microspot nur noch im Netz. Der Fokus blieb bis heute auf Unterhaltungselektronik.

Loosli findet aber nicht, dass der Name Microspot zu sehr an Computer und Tastaturen erinnert: «Entscheidend ist, dass man das Portal kennt. Das scheint der Fall zu sein: Microspot wächst zweistellig.»

Ein bekanntes Konzept

Die Idee mit der Non-Food-Plattform ist alles andere als neu. Auch andere Unterhaltungselektronik-Händler gehen den gleichen Weg. Digitec pusht neuerdings Galaxus in den Vordergrund. Fast alles für fast jeden soll es dort geben, verspricht die Werbung.

Gleich sieht es bei Brack aus. Einst als Computer-Webshop gestartet, gibt es heute grössten unabhängigen Online-Shop der Schweiz alles. Vom Nassfutter für Katzen, über Rasierapperate bis hin zu Reisekoffern.

So wichtig ist Microspot heute nicht. Mit 212 Millionen Franken Umsatz steht die Coop-Tochter zwar nicht schlecht da. Doch Brack ist mit 283 Millionen deutlich im Vorsprung. Und die Migros-Tochter Digitec-Galaxus kommt sogar auf 834 Millionen Franken.

Und nicht zu unterschätzen sind die ausländischen Online-Shops. Amazon und Aliexpress wachsen in der Schweiz überdurchschnittlich schnell.

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