Hans im Glück: Franchisenehmer erheben Vorwürfe gegen Burgerkette
Mehrere Franchisenehmer der Burgerkette Hans im Glück erheben schwere Vorwürfe gegen die Konzernzentrale. Sie bemängeln hohes Risiko bei wenig Unterstützung.

Die Burgerkette Hans im Glück mit Hauptsitz in München (D) erlebt aktuell eine schwierige Phase. Mehrere Franchisenehmer haben Insolvenz anmelden müssen; die Filialen gehören nun der Zentrale, wie der «Business Insider» berichtet.
Diese Betreiber erheben schwere Vorwürfe gegen das System der Kette, die auch in der Schweiz Burger verkauft. Das Risiko sei im Franchise-Modell oft ungleich verteilt, heisst es.
Vor allem kritisieren sie die Arbeitsbedingungen und wirtschaftlichen Zwänge, die ihnen auferlegt wurden. Hans im Glück verweist derweil auf erfolgreiche Partnerschaften mit anderen Franchisenehmern.
Wenig Unterstützung bei hoher Belastung
Im Zentrum des Konflikts steht auch der Vorwurf der mangelnden Unterstützung durch die Zentrale. So hätten Partner teilweise zu hohe finanzielle Belastungen tragen müssen.

Auch weitere Franchisenehmer sehen durch die Vorgaben offenbar ihre Existenz bedroht. Der Streit führt zu einer unsicheren Lage im gesamten System, so der «Business Insider».
Eine Sprecherin habe bestätigt, dass das Unternehmen den Expansionskurs mit bestehenden Partnern ohne Verluste fortsetzen wolle. Unter den Beobachtern wirft die Situation Fragen zur Strategie der Zentrale auf.
Nicht der erste Konflikt bei Hans im Glück
Die Auseinandersetzung erinnert an frühere Konflikte mit grossen Franchisepartnern. Im Jahr 2020 zerstritt sich Hans im Glück mit einem Betreiber von zwölf Filialen.
Die Zusammenarbeit endete nach angeblichen Abweichungen von Vorgaben, wie die «Welt» berichtet. Auch damals mussten Filialen geschlossen werden.
Trotz solcher Rückschläge wirbt die Kette weiterhin um neue Franchisenehmer. Änderungen am Franchise-System wurden bisher nicht angekündigt.
Gewerkschaft sieht Franchisemodelle kritisch
Expertinnen und Experten sehen bei Gastronomie-Franchise-Systemen häufig ein Ungleichgewicht der Kräfte. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) bewertet solche Modelle kritisch, wie sie gegenüber der «Stern» erklärte.
Sie warnt vor Belastungen für kleine Betreiber, insbesondere wenn grosse Ketten straff geleitet werden. Hans im Glück betont hingegen die erfolgreichen Partnerschaften mit vielen Franchisenehmern.
Zuletzt hatte Hans im Glück wegen der mutmasslichen rechtsextremen Betätigung eines Mitgesellschafters für Schlagzeilen gesorgt. Die aktuellen Vorwürfe setzen die wirtschaftliche Stabilität und den Ruf des Haupthauses erneut unter Druck.