Die Schweizer Telekom-Branche gilt als überteuert. Doch jetzt gibt ein deutsches Vergleichsportal Entwarnung. Handy-Flatrates kosten bei uns deutlich weniger als bei unseren Nachbarn im Norden.
Handy-Flatrates sind in der Schweiz günstiger als in Deuschland und Österreich.
Handy-Flatrates sind in der Schweiz günstiger als in Deuschland und Österreich. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Handy-Flatrates kosten weniger als vergleichbare Angebote in Deutschland.
  • Günstiger als bei uns sind die Abos etwa in Frankreich oder Holland.

Die Schweiz ist eine Hochpreisinsel, heisst es immer. Denn ob Kosmetika, Lebensmittel oder Autos: Ennet der Grenze ist alles günstiger. Wobei das nicht ganz stimmt. Für Handy-Flatrates zahlen unsere Nachbarn in Deutschland und Österreich mehr als wir.

Das zeigt eine Untersuchung des deutschen Vergleichsportals Verivox. Das Resultat: Das günstigste Flatrate-Abo fürs Handy kostet in der Schweiz umgerechnet 50 Euro, während die Österreicher fast 70 Euro dafür hinlegen müssen. Und die Deutschen zahlen für unlimitiertes Telefonieren und Surfen mindestens 80 Euro. «Unser Vergleich macht deutlich, dass Deutschland bei Tarifen mit grossen Datenmengen weiterhin Nachholbedarf hat», sagt Christian Schiele von Verivox.

Der Unterschied wäre grösser, hätte das Vergleichsportal Prepaid-Abos eingerechnet. Der Schweizer Preisbrecher Sunrise Prepaid Unlimited kostet monatlich umgerechnet 34 Euro.

Schweiz im Mittelfeld

Das günstigste Flatrate-Abo gibt es in den Niederlanden. Nur 35 Euro kostet das All-in-one-Paket bei T-Mobile. Preiswert ist T-Mobile auch in Polen. Das Abo Max kostet 19 Euro. Dafür kriegt der Nutzer zwar keine Flatrate, aber stolze 100 Gigabyte Datenvolumen pro Monat. Das sollte reichen. Laut der Swisscom verbrauchte der durchschnittliche Flatrate-Kunde 2016 monatlich knapp fünf Gigabyte.

«Europa holt auf. Und ist ausser in Deutschland und Österreich viel günstiger», twittert Ralf Beyeler, Telekom-Experte bei moneyland.ch. Denn: Als die Swisscom 2012 ihre Flatrate-Abos fürs Handy lancierte, gab es weit und breit kein vergleichbares Angebot. Weder in der Schweiz, noch im benachbarten Ausland.

Es stimmt schon, dass in Deutschland vieles günstiger ist. Der «Kassensturz»-Markenprodukte-Warenkorb kostet bei uns über 60 Prozent mehr als bei unseren Nachbarn im Norden. Schön, wenn ausnahmsweise wir günstiger wegkommen.

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