Die Fusion mit Galeria Kaufhof zieht die Warenhauskette Karstadt laut einem Bericht des «Handelsblatt» in die roten Zahlen.
Karstadt und Kaufhof haben fusioniert
Karstadt und Kaufhof haben fusioniert - dpa/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Chef des Warenhauskonzerns wirft Verdi «unverantwortliche» Streiks vor.

Allein Karstadt werde in diesem Jahr einen Verlust von 78 Millionen Euro machen, sagte Galeria-Vorstandschef Stephan Fanderl der Zeitung (Freitagsausgabe). Damit dürfte sich der Verlust für das Gesamtunternehmen Galeria Karstadt Kaufhof wohl auf einen dreistelligen Millionenbetrag summieren.

«Wir haben viele verlustträchtige Einheiten früh im Jahr auf die Karstadt-Seite genommen und die Einsparungen eher auf der Kaufhof-Seite verbucht», erläuterte Fanderl im «Handelsblatt». Die Sanierung werde auch durch Altlasten erschwert, die vom früheren Kaufhof-Eigentümer Hudson's Bay Company übernommen worden seien. So habe der Verlust aus den vergangenen vier Jahren bei Kaufhof zusammengenommen bei 600 Millionen Euro gelegen.

Bis 2022 sind laut Fanderl rund 380 Millionen Euro Einsparungen durch Synergien eingeplant. 130 Millionen Euro davon seien schon fürs nächste Geschäftsjahr gesichert in den Büchern. Unterstützung gebe es auch von der Signa Holding des österreichischen Milliardärs René Benko. «Unser Gesellschafter investiert in die Neuausrichtung über 700 Millionen Euro», hob Fanderl hervor. Dadurch seien Kaufhof und Karstadt heute schuldenfrei.

Gefährdet werde die Sanierung jedoch durch die aktuellen Streiks in den Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi. «Das ist in dieser wichtigen Phase wirklich schädlich und unverantwortlich», warnte der Galeria-Chef im «Handelsblatt». Das Unternehmen verhandelt mit Verdi über einen gemeinsamen Sanierungstarifvertrag für Kaufhof und Karstadt. Die Streiks schlagen laut Fanderl auch auf den Umsatz durch. «Wie hoch genau können wir noch nicht sagen, aber das wird im Dezember ein Minus produzieren. Das ist nicht einfach zu verkraften», sagte der Konzernchef.

Verdi fordert «Sicherheit der Arbeitsplätze» und die verbindliche Rückkehr in den Flächentarifvertrag des Einzelhandels. Dies soll für alle vier Unternehmenssparten erreicht werden: Kaufhof, Karstadt Warenhaus, Karstadt Sports und Feinkost.

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