Trotz Vorgaben zur Bekämpfung betreiben diverse Grossbanken weltweit weiterhin Geldwäscherei. Es geht dabei um Milliardenbeträge.
Geldwäscherei Banken
Laut des weltweiten Journalisten-Netzwerks ICIJ betreiben auch Schweizer Grossbanken wie die UBS und die Credit Suisse Geldwäscherei. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Grossbanken betreiben weltweit weiterhin Geldwäscherei.
  • Es ist die Rede von Milliardenbeträgen.
  • Auch Schweizer Banken sind betroffen.

Geldwäscherei betreiben einige Grossbanken weiterhin – trotz Vorgaben zu deren Bekämpfung. Das belegen Recherchen des weltweiten Journalisten-Netzwerks ICIJ, die am Sonntagabend in Medien, darunter dem «Tages-Anzeiger», verbreitet wurden.

Das International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) nennt global tätige Grossbanken. Diese haben trotz Bussen wegen Geldwäscherei in den vergangenen Jahren weiterhin Milliardenbeträge undurchsichtiger Herkunft verschoben: Deutsche Bank, JPMorgan, HSBC, Standard Chartered und Bank of New York Mellon.

Das ICIJ stützt seine Informationen auf ein Datenleck über Verdachtsmeldungen zu Geldwäscherei an das Financial Crimes Enforcement Network des US-Finanzministeriums. Das New Yorker Onlineportal BuzzFeed hatte Zugriff darauf. Diese Daten wurden in den vergangenen eineinhalb Jahren vom Recherchenetzwerk ICIJ aufgearbeitet. Zu dem gehören unter anderem auch die «Süddeutsche Zeitung» und die deutschen Sender WDR und NDR.

Auch Schweizer Banken betroffen

Grossbanken hätten mutmassliche Kriminelle, Mafiosi, Millionenbetrüger und sanktionierte Oligarchen als Kunden akzeptiert und für diese Überweisungen ausgeführt. Gemeldet hätten sie diese Vorgänge oft nur zögerlich und zum Teil mit jahrelanger Verspätung, ist auf der ICIJ-Homepage zu lesen. Die Gesamtsumme der Transaktionen liegt demnach bei etwa zwei Billionen US-Dollar.

In den Datenbanken des Netzwerks finden sich auch Angaben zu Schweizer Kreditinstituten. Die Schweiz sollen 2051 Transaktionen betreffen. Es seien im Zusammenhang mit Schweizer Banken rund 3,7 Milliarden Dollar erhalten. Und rund 4,2 Milliarden Dollar als Geldabgänge verbucht worden.

In den Details zu verdächtigen Geldtransaktionen werden zahlreiche Schweizer Banken aufgeführt: die Credit Suisse, die UBS, Bank Vontobel, Raiffeisen, Pictet, Julius Bär, Bank Sarasin und die Zürcher Kantonalbank. Zudem finden zahlreiche in der Schweiz ansässige Auslandsbanken in den Files Erwähnung.

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