Glencore wegen Abschreibungen in Afrika mit Gewinneinbruch
Glencore blickt auf ein operativ gutes Geschäftsjahr zurück. Doch Abschreibungen in Afrika liessen den Gewinn des Rohstoffkonzerns einbrechen.

Das Wichtigste in Kürze
- Glencore kann wegen Abschreibungen deutlich weniger Gewinn verbuchen als im Vorjahr.
- Grund für den markanten Rückgang sind Abschreibungen in Afrika.
Der Bergbau- und Rohstoffkonzern Glencore hat 2018 aufgrund von Abschreibungen an zwei Standorten in Afrika einen Gewinneinbruch erlitten. Operativ lief es deutlich besser. Die Aktionäre erhalten daher eine stabile Dividende, und es ist ein Aktienrückkauf geplant.
Vor allem dank höherer Rohstoffpreise erwirtschaftete Glencore gemäss einer Mitteilung vom Mittwoch deutlich mehr Betriebsgewinn. Der Betriebsgewinn (EBIT) kletterte um 8 Prozent auf 9,1 Milliarden US-Dollar.
Aus dem Marketing-Geschäft ging der EBIT aber um 17 Prozent auf 2,41 Milliarden zurück und liegt damit am unteren Rand der Langfrist-Spanne von 2,2 bis 3,2 Milliarden.
Abschreibungen lassen Reingewinn einbrechen
Abschreibungen in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar an den Standorten Mutanda im Kongo und Mopani in Sambia liessen den Reingewinn um 41 Prozent auf 3,41 Milliarden einbrechen.
Im Vorjahr waren noch ausserordentliche Gewinne von 1,3 Milliarden angefallen. Die Nettoverbindlichkeiten stiegen auf 14,7 von 10,2 Milliarden im Jahr zuvor.
Zunehmende Konjunktursorgen
Nach einem erfreulichen Start schürten laut den Angaben vor allem ab dem zweiten Halbjahr der stärkere Dollar und die Spannungen im Zusammenhang mit der US-Handelspolitik Unsicherheit und Volatilität.
Zudem habe die Sorge um die Nachhaltigkeit des chinesischen Wachstums ebenfalls zugenommen.
Kohlepreis stabil
Dies beeinträchtigte besonders die Stimmung bei den Industriemetallen. Bei den meisten Rohstoffen seien die Preise im Jahresverlauf etwas gesunken.
Bei thermischer Kohle blieben die Preise aufgrund anhaltender Nachfrage nach hochwertiger Kohle weitgehend stabil. Insgesamt habe sich die Nachfrage nach den wichtigsten Rohstoffen aber gut entwickelt, hiess es.
0,20 Dollar je Aktie
An die Aktionäre sollen wie im Vorjahr 0,20 US-Dollar je Aktie in zwei Tranchen ausgeschüttet werden. Das Aktienrückkaufprogramm solle sich auf 2 Milliarden Dollar belaufen und bis Ende 2019 laufen.
«Wir werden proaktiv versuchen, dies im August oder so aufzustocken,» wird Konzernchef Ivan Glasenberg in der Mitteilung zitiert.
Stabile Aussichten für Glencore
Das Betriebsergebnis aus dem Handelsgeschäft erwartet Glencore 2019 in der Mitte des langfristig festgelegten Korridors von 2,2 bis 3,2 Milliarden Dollar, bestätigte Finanzchef Steven Kalmin auf einer Telefonkonferenz das Ziel.
Glencore wolle die Förderung gegenüber dem Vorjahr beschleunigen.