Der Gewinn des russischen Bankensektors bricht 2022 um über 90 Prozent ein.
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Rubel-Wechselkurse zu Dollar und Euro - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der russische Bankensektor ist 2022 um über 90 Prozent zusammengebrochen.
  • Mit 203 Milliarden wurde nur rund ein Zwölftel des Rekordergebnisses 2021 erwirtschaftet.
  • Es handelt sich um den niedrigsten Gewinn russischer Banken seit 2015.

Unter dem Druck westlicher Sanktionen ist der Gewinn von Russlands Banken im Kriegsjahr 2022 um über 90 Prozent eingebrochen. Insgesamt hat der Bankensektor 203 Milliarden Rubel (2,7 Milliarden Franken) Gewinn erwirtschaftet – rund ein Zwölftel des Rekordergebnisses von 2,4 Billionen Rubel aus dem Vorjahr 2021.

Das geht aus einem am Freitag von der russischen Zentralbank veröffentlichten Bericht hervor. Es handelt sich demnach um den niedrigsten Gewinn von Russlands Banken seit 2015.

Moskau stellt Ergebnis als Erfolg dar

Moskau, das immer wieder seine Widerstandsfähigkeit gegen westliche Strafmassnahmen betont, stellte allerdings selbst dieses Ergebnis noch als Erfolg dar: So sei es gelungen, einen Verlust von 1,5 Billionen Rubel im ersten Halbjahr abzufedern und bis zum Jahresende in einen Gewinn umzuwandeln, teilte die Zentralbank mit. Und im Jahr 2023 werde wieder ein Gewinn von mehr als einer Billion Rubel erwartet.

Als Reaktion auf den im Februar 2022 von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Angriffskrieg gegen die Ukraine haben viele westliche Staaten – darunter Deutschland – weitreichende Sanktionen gegen Russland erlassen. Im Finanzsektor zählt dazu der Ausschluss russischer Geldinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift. Viele Menschen haben ihr Geld abgezogen. Besonders schwer getroffen vom Sanktionsdruck sind ausserdem etwa die Automobil- sowie die Luftfahrtbranche.

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