Genfer Zeitung «Le Courrier» braucht Geld und sucht Abonnenten

Keystone-SDA
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Genève,

Die unabhängige linke Genfer Tageszeitung «Le Courrier» steckt in Geldnöten. Das strukturelle Defizit beläuft sich auf 300'000 Franken. Das Blatt hat am Montag eine Werbekampagne gestartet, um neue Abonnenten in der Westschweiz zu finden.

Papiersammlung
Zeitungen liegen aufeinander. (Symbolbild) - Gemeinde Küsnacht

Die Zahl der Abonnenten sinkt. «Die Alarmschwelle von 8000 Abonnenten wurde im Juni erreicht», sagte Chefredaktor Philippe Bach vor den Medien. Grund dafür seien die veränderten Gewohnheiten der Leserschaft aufgrund von Gratiszeitungen und der Verfügbarkeit von Online-Informationen, sagte Geschäftsführerin Kate Reidy. Ziel der Werbekampagne ist es, die Schwelle von 10'000 Abonnenten zu erreichen.

Während die Zahl der Printabonnements seit 2016 sinkt, ist die Zahl der Abonnements für die Wochenendausgabe stabil geblieben. Gefragter sind auch Web- und Kombiabonnements. «Es ist wichtig, dass wir die digitalen Formen ausbauen können, auch wenn wir die Papierform beibehalten wollen. »Le Courrier« ist die letzte in Genf gedruckte Zeitung», hielt Kate Reidy fest.

In der Redaktion werde darüber nachgedacht, das Angebot im Internet zu überarbeiten, wobei der Geist des «Slow Journalism» gewahrt bleiben solle, betonte Chefredaktor Bach.

«Le Courrier» will zudem seine Präsenz in der übrigen Westschweiz ausbauen. 27 Prozent seiner Abonnenten wohnen im Kanton Waadt, 5 Prozent in Neuenburg und 4 Prozent im Wallis. 57 Prozent leben im Kanton Genf leben.

«Le Courrier» erschien erstmals 1868 als Sonntagsblatt. Ziel der Zeitung war es, die katholischen Interessen im protestantischen Genf zu vertreten. Die ursprünglich katholisch-konservative Ausrichtung wandelte sich ab den 1920er-Jahren zunächst in eine christlich-soziale und später mehr linksliberale und kirchlich unabhängige.

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