Gegen VW klagen bereits 81'000 Betroffene
Der deutsche Autobauer VW muss sich vor tausenden Menschen verantworten. Bereits 81'000 Betroffene haben sich für die Musterfeststellungsklage angemeldet.

Das Wichtigste in Kürze
- Seit zwei Wochen können sich Betroffene des VW-Skandals zur Klage anmelden.
- Bereits 81'000 Anmeldungen erreichen das Bundesamt für Justiz.
Weniger als zwei Wochen seit Eröffnung des Klageregisters für die Musterfeststellungsklage gegen Volkswagen haben sich bereits mehr als 81'000 Betroffene angemeldet. «Das Interesse, sich an einer Klage gegen VW zu beteiligen, ist also offensichtlich sehr gross», erklärte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv), Klaus Müller, heute Donnerstag in Berlin. «Wir rechnen damit, dass die Zahl der Anmeldungen weiter steigt.»
Vom Abgasskandal betroffene VW-Kunden können sich seit dem 27. November der Musterfeststellungsklage des vzbv und des ADAC gegen den Autobauer anschliessen. Sie müssen sich dazu online beim Bundesamt für Justiz (BfJ) in einem Anmeldeformular ins Klageregister eintragen lassen.
Einfacher gegen Unternehmen klagen
Mit der Musterfeststellungsklage wollen vzbv und ADAC geklärt wissen, ob Verbrauchern mit vom Abgasskandal betroffenen Fahrzeugen der Marken des Wolfsburger Konzerns Schadensersatzansprüche zustehen. Das Gesetz zur Einführung der Musterfeststellungsklage war erst Anfang November in Kraft getreten.
Mit der Klageform können Verbraucher ihre Ansprüche einfacher gegen Unternehmen durchsetzen. Klageberechtigt sind Verbände. Anschliessend trifft ein Gericht grundsätzliche Feststellungsziele über mögliche Verfehlungen eines Unternehmens. Die Verbraucher können sich dann darauf berufen, wenn sie hinterher ihre individuellen Ansprüche selbst einklagen.