Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag schwächer in die neue Woche gestartet. Zwar hat sich der Leitindex SMI am Nachmittag wieder etwas von den Kursverlusten des Vormittags erholt, vermochte sich jedoch nicht in positives Terrain zu hieven.
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SMI- und SPI-Kurse werden angezeigt an einer LED-Wand im Eingangsbereich der Neuen Börse Zürich-West. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Laune der Anleger bleibt gedrückt, kommentierte ein Börsenexperte.

«Viele, die sonst aktiver sind am Markt, halten aktuell die Füsse still.» Seiner Meinung nach dürften erst Friedensverhandlungen in der Ukraine oder eine Kehrtwende der Notenbanken hin zu einer Senkung der Leitzinsen wieder nachhaltig für positive Impulse an den Märkten sorgen.

«Doch beide Szenarien sind zum aktuellen Zeitpunkt unwahrscheinlich», so der Marktprofi. Denn am vergangenen Freitag hatte ein unerwartet starker US-Arbeitsmarktbericht dafür gesorgt, dass Experten von weiteren Leitzinserhöhungen durch die Notenbank ausgehen. Und steigende Zinsen können Gift für Aktien sein, weil sie andere Geldanlagen wieder attraktiver machen.

Dazu kommen die schlechten Nachrichten aus der Ukraine, wo sich der Krieg nach den morgigen Explosionen weiter zugespitzt hat. «Das verschärfe den Druck auf die Energieversorger und lasse die Inflationssorgen wieder hochgehen.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss mit einem Minus von 0,45 Prozent bei 10'262,52 Punkten. Sein Tagestief markierte er am Vormittag bei 10'200 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und in dem das Gewicht von Nestlé, Roche und Novartis stärker gekappt ist, gab 0,34 Prozent auf 1541,11 Punkte nach und der breite SPI 0,42 Prozent auf 13'135,20 Punkte. Auf 16 Verlierer kamen 14 Gewinner.

Dass der SMI den ganzen Tag den Sprung über die Nulllinie nicht schaffte, war nicht zuletzt den Index-Schwergewichten geschuldet, die den Leitindex über weite Strecken bremsten. Im späten Handel rückten zwar Nestlé und Novartis etwas vor und schlossen dann praktisch unverändert. Der Pharmariese Roche (-1,1%) allein zog den Index jedoch noch um fast 30 Punkte nach unten.

Grösste Verlierer am Markt waren Julius Bär, die rund 3,0 Prozent tiefer schlossen. Auch die anderen Banken- und Versicherungswerte büssten insbesondere nach dem Start des schwachen US-Handels zunehmend an Terrain ein. So verloren UBS, Swiss Re und Zurich zwischen 0,4 und 1,5 Prozent.

Die Papiere der gebeutelten Grossbank CS verloren am Ende knapp 2,1 Prozent. Dabei hatten die Titel am Vormittag - nach dem Rekordtief bei 3,52 Franken in der Vorwoche - zunächst die jüngste Erholung fortgesetzt und noch die Liste der Gewinner der Blue Chips angeführt.

Zu den Gewinnern gehörten auf der anderen Seite vor allem Titel, die vergangene Woche starke Verluste hinnehmen mussten und nun am Berichtstag wieder einen Teil davon wettmachten. Dazu gehören Kühne+Nagel, Adecco und Sonova.

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