Am G20-Gipfel in Japan wird der Handelsstreit zwischen den USA und China thematisiert. Das könnte sich auf den Schweizer Franken auswirken.
Bern
Im Kanton Bern sind in letzter Zeit viele Gesuche für Kurzarbeit eingegangen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitag startet der G20-Gipfel im japanischen Osaka.
  • Dabei steht der Handelsstreit zwischen den USA und China im Fokus.
  • Die Gespräche könnten den Schweizer Franken entlasten.

Wenn sich die Regierungschefs der 20 wichtigsten Wirtschaftsnationen diesen Freitag zum G20-Gipfel treffen, könnte das Folgen für den Franken haben. Im Fokus steht der amerikanisch-chinesische Handelsstreit.

Denn am Rande vom G20-Gipfel wollen sich US-Präsident Donald Trump und Chinas Amtskollege Xi Jinping treffen. Sie wollen einen Ausweg aus ihrem seit einem Jahr anhaltenden Handelskrieg finden.

Sollte ihnen das gelingen, könnte das kurzzeitig etwas Aufwertungsdruck vom Franken nehmen, sind sich Experten einig.

Handelsstreit am G20-Gipfel diskutiert

Seit Mitte Juni hat der Aufwertungsdruck auf den Franken nämlich deutlich zugenommen. Innerhalb kürzester Zeit ist der Euro gegenüber dem Franken auf den tiefsten Stand seit Sommer 2017 gefallen. Auch der US-Dollar hat Kurse gesehen, auf denen er zuletzt im Herbst 2018 notiert hat.

Die Ursache dafür ist im anhaltenden Handelsstreit zwischen den USA und China zu sehen. Anfang Mai überraschte US-Präsident Trump die Märkte.

Er verkündete, die Strafzölle auf chinesischen Waren deutlich zu erhöhen, weil er mit dem bisherigen Verhandlungsverlauf unzufrieden war. Chinas Antwort liess nicht lange auf sich warten.

Unsicherheit verstärkt

Der wieder hochgekochte Handelsstreit hat die ohnehin schon beachtliche Unsicherheit in den Märkten befeuert. Diese Unsicherheit hat nicht nur auf Investorenseite für eine Flucht in sichere Häfen wie den Schweizer Franken gesorgt.

Sie hat auch zur Eintrübung der Konjunkturaussichten beigetragen. «Der Handelsstreit zwischen China und den USA birgt ökonomische Risiken, die schwer zu kalkulieren sind.» Das erklärt die Anlageexpertin Caroline Hilb von der St. Galler Kantonalbank.

Die schlechteren Konjunkturaussichten wiederum haben die Notenbanken auf den Plan gerufen. Sowohl die Europäische Zentralbank als auch die US-Notenbank Fed haben kürzlich die Tür für mögliche Zinssenkungen oder andere Massnahmen geöffnet. Beide haben damit laut Hilb zum Erstarken des Franken beigetragen.

Daneben machen Experten noch die militärischen Provokationen rund um den Persischen Golf als Treiber für den Franken aus. Sie schüren die Angst vor einem Krieg zwischen den USA und dem Iran. Aber auch Italien gilt für viele Marktteilnehmer gerade in der Eurozone als Risikofaktor.

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