Gegenüber dem Euro ist der Schweizer Franken wieder enorm stark. Dies wird mit der Ausbreitung der gefährlicheren Delta-Variante begründet.
Euro Franken fällt
Der Euro wird immer billiger. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit November 2020 war der Franken nicht mehr so stark gegenüber dem Euro wie jetzt.
  • Der sichere Franken wird während der Ausbreitung der Delta-Variante verstärkt gekauft.

Der Franken ist derzeit wieder so stark gegenüber dem Euro wie schon lange nicht mehr. Mit einem Kurs von 1,0728 Franken notiert der Euro zum Franken umgekehrt auf dem tiefsten Stand seit Anfang November 2020. Am Morgen wurde der Euro noch bei 1,0754 Franken gehandelt.

Händler begründen die Stärke des Frankens mit der weltweiten Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus. Welche die Konjunkturerholung bremsen dürfte und für Verunsicherung an den Finanzmärkten sorgt.

Zudem deuteten jüngste Konjunkturdaten aus den USA und China darauf hin, dass die Wirtschaftserholung ihren Höhepunkt überschritten haben könnte. Der als sicher geltende Franken wird daher verstärkt gesucht.

Schweizer Wirtschaft in guter Verfassung

Dagegen präsentiert sich die Schweizer Wirtschaft in sehr guter Verfassung. So befindet sich der als guter Indikator für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung geltende Einkaufsmanagerindex auf einem Rekordhoch. Und die Konsumentenstimmung hat sich ebenfalls weiter aufgehellt und notiert nun wieder über dem Vorkrisenniveau. Vor einem solchen Hintergrund werde der Franken bevorzugt, heisst es in einem Kommentar der Valiant Bank.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ausserdem keine Signale für Interventionen am Devisenmarkt gegeben. Der Franken ist auch attraktiv, weil in der Schweiz die Inflationsrate deutlich niedriger ist als in der Eurozone.

Nach Einschätzung von Analysten der Commerzbank dürfte der Aufwertungsdruck beim Franken anhalten. Schliesslich seien von der Europäischen Zentralbank (EZB) keine geldpolitischen Massnahmen zu erwarten, die eine Aufwertung des Euro rechtfertigten. Erst wenn die pandemiebedingten Risiken nachliessen, dürfte die Nachfrage nach dem Franken als sicherer Hafen zurückgehen, heisst es weiter.

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