Es werden schwere Vorwürfe gegen die zweitgrösste Bank der Schweiz erhoben. Jetzt wird die Streichung des «Maulkorbs» im Bankengesetz gefordert.
SCHWEIZ CREDIT SUISSE
Das Logo am Credit Suisse Hauptsitz am Zuercher Paradeplatz, aufgenommen am Donnerstag, 10. Februar 2022 in Zuerich. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach den Enthüllungen der «Suisse Secrets» werden Forderungen nach mehr Transparenz laut.
  • Schweizer Medien beteiligen sich nicht an den Recherchen.
  • Der Ruf nach der Streichung des «Maulkorbs» im Bankengesetz wird laut.

Die Schweizer Medien beteiligten sich nicht an den Recherchen über Aktivitäten der Grossbank Credit Suisse. Daher wird der Ruf nach einer Streichung des «Maulkorbs» im Bankengesetz laut. Schweizer Journalistinnen und Journalisten müssen Sanktionen befürchten, wenn sie über Enthüllungen aufgrund gestohlener oder geleakter Daten berichten.

Öffentliche Register und Transparenz gefordert

Für die Grünen zeigen die Enthüllungen, dass Schweizer Banken weiterhin mit Diktatoren, Autokraten und Kriminellen Geschäfte machen. Und sie seien dabei durch den Artikel 47 des Bankengesetzes geschützt. Dieser Artikel gehe auf die FDP zurück. Mit einem am Montag eingereichten Vorstoss verlangen die Grünen eine umgehende Revision.

Sie fordern die Offenlegung der finanziellen Unterstützung der Credit Suisse. Sowie von anderen Grossbanken für die FDP, anderen Fraktionen und Parlamentsmitglieder. Der automatische Informationsaustausch müsse auf ärmere Staaten ausgeweitet werden. Die «Suisse Secrets» zeigen die Notwendigkeit öffentlicher Register und der Transparenz, in welchen Ländern Konzerne ihre Gewinne erzielten.

Credit Suisse, Archegos
Wegen des zusammengebrochenen Hedgefonds Archegos soll ein US-Pensionsfonds Klagen gegen mehrere Manager der Credit Suisse erhoben haben. - Keystone

Das Gesetz über den Bruch des Bankgeheimnisses durch Dritte aufgrund widerrechtlich erlangter Daten widerspreche der Bundesverfassung. Auch widerspreche es der europäischen Menschenrechtskonvention. Das teilte die Organisation Reporter ohne Grenzen mit.

Die allgemeine Rechtsprechung in Sachen Medienfreiheit erachte es als unzulässig, Journalistinnen und Journalisten aufgrund einer illegalen Quelle zu verfolgen. Bundesrat und Parlament müssten beim Bankengesetz über die Bücher. Bis das Gesetz geändert sei, hätten sich die Strafverfolgungsbehörden zurückzuhalten.

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