Bis anhin sorgte der kalte und graue November wenig für Ferien-Laune. Doch nun verzeichnen Schweizer Hoteliers und Ferienorte einen ganz anderen Trend.
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Zwei Wanderinnen auf dem Weg vom Hohen Kasten in Richtung Staubern. Immer mehr Gäste aus der Schweiz und aus dem Ausland verlängern die Herbstsaison. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Schweizer und ausländische Gäste machen Ferien im November.
  • Die Hoteliers und Ferienorte reagieren auf diesen Trend mit längeren Betriebszeiten.
  • Gründe für den Trend könnten das milde Wetter und das Bedürfnis nach Spa-Ferien sein.
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Der November galt für Schweizer Hoteliers und Ferienorte bis anhin als Puffer zwischen der Herbst- und Wintersaison. Doch nun muss die Tourismus-Branche umdenken: Das Interesse für Ferien im für gewöhnlich kalten und grauen Monat wächst.

«Der November wird – die Corona-Jahre ausgeklammert – von Jahr zu Jahr stärker», sagt Franziska Richard gegenüber dem «Tagesanzeiger». Sie ist die Direktorin des Viersterne-Hotels Bellevue Parkhotel & Spa in Adelboden BE. «Der Monat September ist mittlerweile schwächer als der November.»

Mehr Hotels im November geöffnet

Auch in Lenzerheide-Valbella GR ist die steigende Popularität spürbar. Vor zehn Jahren hatten viele Hotels im November geschlossen.

«Heute läuft der Monat gut», sagt Thomas Vogt, Direktor des Valbella-Resorts, gegenüber der Zeitung. «Vier bis fünf grosse Hotels haben geöffnet.» Für sein Viersterne-Haus sei der November gleich gut gelaufen wie der Juni.

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Aufgrund des milden Wetters zieht es viele Wanderinnen und Biker auch im November in die Berge.
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Aufgrund der steigenden Nachfrage öffnete der Kronenhof in Pontresina GR wie viele andere Hotels in diesem Jahr erstmals im November.
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Viele Menschen machen vor der Adventszeit Wellness-Ferien.

Das Grand Hotel Kronenhof in Pontresina GR hat dieses Jahr erstmals im November geöffnet. Die Buchungen seien über den Erwartungen gelegen. «Der Grossteil unserer November-Gäste kam aus der Schweiz», sagt Sprecherin Franziska Glünz gegenüber dem «Tagesanzeiger».

«Dennoch hatten wir auch überraschend viele internationale Gäste aus aller Welt», so Glünz. Insbesondere Touristen aus den USA, aus Südamerika, Asien und dem Nahen Osten seien angereist.

Mildes Wetter und Wellness-Ferien

Die wachsende Beliebtheit des Novembers spiegelt sich auch in den Zahlen zur Schweizer Hotellerie wider. In den Jahren vor der Pandemie knackten die Logiernächte im November die Zweimillionen-Grenze.

Gehen auch Sie im November in die Ferien?

Doch wie kommt es zu diesem Trend? Ein Grund könnte das milde Herbstwetter sein. «Die verhältnismässig hohen Temperaturen sorgen für eine Verlängerung der Herbstsaison», schreibt der Ferienort Davos Klosters auf Anfrage der Zeitung. «Viele Wanderinnen und Biker verbrachten deshalb nochmals Zeit in unserer Destination.»

Zudem ziehe es viele Gäste vor der Adventszeit in die Wellnessorte. Benjamin Dietsche, Chef des Viersterne-Hotels Cervo in Zermatt VS, sagt gegenüber der Zeitung: «Es ist die Zeit, sich für den kalten Winter zu stärken und sich durch erholsame Spa-Tage etwas Gutes zu tun.»

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