Vor dem Hintergrund einer drohenden Rezession im dritten Quartal hat die FDP einen umfangreichen Bürokratieabbau im Steuerrecht für den Mittelstand gefordert.
Betriebe klagen oft über zu viel Bürokratie
Betriebe klagen oft über zu viel Bürokratie - dpa/dpa/picture-alliance
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Das Wichtigste in Kürze

  • Fraktionsvize Dürr: Mittelstand braucht in Zeiten drohender Rezession Entlastung.

«Wir haben unzählige Einzelregelungen im Steuerrecht, die Unternehmern Tag für Tag das Leben schwer machen», sagte Fraktionsvize Christian Dürr der Nachrichtenagentur AFP am Freitag. «Gerade jetzt, wo Deutschland mit einem Fuss in der Rezession steht, muss damit Schluss sein.»

Die FDP schlug neun Massnahmen zur Entlastung von kleinen und mittleren Betrieben vor. So solle etwa die Umsatzsteuer erst an das Finanzamt gezahlt werden, wenn auch die Kunden ihre Rechnungen bezahlt hätten: Die sogenannte Soll-Besteuerung müsse langfristig zur Ist-Besteuerung als Regelfall werden, forderte Dürr. Ausserdem sei es ratsam, so viele geforderte Daten wie möglich gleichzeitig an die Behörden zu melden statt immer wieder diesen Aufwand zu haben.

Der Wert zur Abschreibung von geringwertigen Wirtschaftsgütern müsse ausserdem von derzeit 800 auf 1000 Euro angehoben werden, forderte der FDP-Fraktionsvize. Entlastung würden nach Überzeugung des Experten auch einfachere Steuererklärungen für «ganz kleine Unternehmen» und weniger Beleg-Nachweise etwa für Bewirtungen und Betriebsveranstaltungen bringen. Nicht zuletzt könne die Abfrage der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer auch genauso gut vollelektronisch statt in Papierform abgefragt werden.

«Der Mittelstand braucht weniger bürokratische Belastungen und mehr Flexibilität», fasste Dürr die Forderungen zusammen. Mögliche Kosten könnten dabei kein Gegenargument sein: «Die meisten Massnahmen kosten so gut wie nichts», sagte er AFP.

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