Die ehemalige Gleichstellungsbeauftragte von Morgan Stanley hat die Investment-Bank wegen rassistischer Diskriminierung verklagt.
In der Klage gegen Morgan Stanley geht es unter anderem um Stellenbesetzungen
In der Klage gegen Morgan Stanley geht es unter anderem um Stellenbesetzungen - GETTY/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Frühere Angestellte wirft Investment-Bank Rassismus vor.
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In ihrer am Dienstag (Ortszeit) vorgebrachten Beschwerde wirft Marilyn Booker der Bank vor, Beförderungen von schwarzen Mitarbeitern verhindert und ihre Versuche, die Kreditvergabe an Afroamerikaner anzukurbeln, unterminiert zu haben. Bemühungen von Morgan Stanley, vor dem Hintergrund der derzeitigen Anti-Rassismus-Proteste die Diversität im Unternehmen zu fördern, bezeichnete Booker als «scheinheilig».

«Anstatt die eigene Rolle bei der Aufrechterhaltung ungerechter Einstellungspraktiken, Gehaltszahlungen und Beförderungen sowie der Pflege einer toxischen Arbeitskultur und der Diskriminierung von Kunden ernsthaft zu prüfen», habe Morgan Stanley wiederholt darauf verzichtet, «bedeutsame Verbesserungen» bei der Inklusion von Minderheiten vorzunehmen, heisst es in der Klage.

Namentlich wirft Booker unter anderem Unternehmenschef James Gorman Diskriminierung vor. In einem konkreten Fall geht es um die Besetzung der Stelle eines Unternehmenssprechers, für den Booker nach eigenen Angaben einen bekannten Basketball-Spieler vorgeschlagen hatte. Die Unternehmensspitze entschied sich stattdessen für den weissen Profigolfer Justin Rose - laut Bookers Darstellung, weil dieser vor allem bei «männlichen, weissen, wohlhabenden Golfliebhabern» Renommee geniesse «und nicht bei den meisten Angehörigen der schwarzen Gemeinschaft und anderer Minderheiten».

Eine Sprecherin der Investment-Bank kündigte an, die Klage anzufechten. «Wir weisen die Vorwürfe mit Nachdruck zurück und werden uns in einem angemessenen Forum energisch verteidigen», sagte sie. Morgan Stanley stehe «unverbrüchlich» zu seinem Vorhaben, die Diversität im Unternehmen zu erhöhen. Zugleich räumte die Sprecherin ein, dass «weitere Verbesserungen» bei der Gleichstellung nötig seien.

Booker war 26 Jahre lang bei Morgan Stanley beschäftigt, bevor ihr im Dezember vergangenen Jahres im Zuge einer Umstrukturierung gekündigt wurde. 1994 wurde sie als erste Gleichstellungsbeauftragte des Unternehmens angestellt. Nach der Einsetzung Gormans als Geschäftsführer im Jahr 2010 wurde sie in eine andere Abteilung versetzt.

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