Der Euro verliert gegenüber dem Schweizer Franken weiter an Wert. Zwischenzeitlich erreichte er einen Wert unter 1,04 Franken.
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Euro und Franken Banknoten. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Dienstag erreichte der Euro einen Tiefstwert von unter 1,04 Franken.
  • Der Schweizer Franken sei derzeit als «sicherer Hafen» gefragt.

Der Euro verliert zum Franken weiter an Wert. Am Dienstagnachmittag rutschte die Gemeinschaftswährung zeitweise unter die Marke von 1,04 Franken. Im Tief war der Euro für 1,03885 Franken zu haben. Er nähert sich damit den Tiefstwerten, die er bei der Aufhebung des Mindestkurses im Januar 2015 markiert hatte.

Neben der Sorge um die Omikron-Variante des Coronavirus war es ein Auftritt des Chefs der US-Notenbank, Jerome Powell. Dieser hatte die Finanzmärkte am Dienstag in Aufregung versetzt.

In diesem Umfeld sei der Franken verstärkt als «sicherer Hafen» gefragt, meinten Devisenhändler.

Euro durch Powell-Ankündigung zusätzlich belastet

Konkret geht es um eine Erklärung von Powell vor einem Kongressausschuss. Er erklärte, die US-Notenbank fasse eine schnellere Verringerung ihrer Anleihenkäufe auf dem Weg zu einer Zinserhöhung ins Auge. Es sei angemessen, darüber nachzudenken, den als «Tapering» bekannten Prozess einige Monate früher abzuschliessen.

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Jerome Powell ist Chef der amerikanischen Notenbank. - dpa

Dies belastete im Gegenzug den Euro, weil die Europäische Zentralbank bisher keine Signale für eine Zinserhöhung gesendet hat. Der Dollar wird damit gegenüber dem Euro – wie auch dem Franken – wegen der höheren Verzinsung attraktiver.

Ob die Schweizerische Nationalbank auf dem neuen Kursniveau interveniert, ist ungewiss. Beim Fall unter die Marke von 1,05 hatte sie es laut Experten nicht im grösseren Ausmass getan. Manche Experten gehen inzwischen davon aus, dass die SNB wegen der unterschiedlichen Teuerungsraten eine gewisse Aufwertung zulasse.

Red und Antwort stehen werden die Notenbanker das nächste Mal am 16. Dezember anlässlich der nächsten geldpolitischen Lagebeurteilung.

Zur Erinnerung: Der Euro-Franken-Kurs hatte im März dieses Jahr zeitweise noch bei über 1,11 notiert und ist seither Schritt für Schritt gesunken.

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