ETH-Ökonom: Heikle Handelskulisse für die Schweiz

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Zürich,

US-Strafzölle auf EU-Produkte könnten auch der exportorientierten Schweizer Wirtschaft schaden, vor allem bei EU-Gegenzöllen gegen Drittstaaten.

Schweizer Fahne
Auch die exportorientierte Schweizer Wirtschaft könnte unter den US-Strafzöllen auf EU-Produkte leiden. (Archivbild) - pixabay

Die von den USA angedrohten Strafzölle auf Industrieprodukte aus der EU könnte auch die exportorientierte Schweizer Volkswirtschaft erheblich treffen. Insbesondere dann, wenn die EU mit umfassenden Gegenzöllen reagiert – auch gegenüber Drittstaaten wie der Schweiz.

Besonders betroffen wären in einem solchen Fall Schlüsselbranchen wie Pharma, Chemie, Maschinenbau und Präzisionstechnik, erklärte die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH am Montag in einem Communiqué. Der Schweiz könnte so ein Verlust von 1,3 Prozent des Bruttoinlandprodukts drohen.

KOF-Ökonom Hans Gersbach versteht die Ankündigungen der US-Regierung aber in erster Linie als «aggressive Strategie» im Rahmen der laufenden Verhandlungen mit der EU und anderen Partnern. Eine vollständige und dauerhafte Umsetzung erscheine ihm derzeit als nur wenig wahrscheinlich – gleichwohl sei die Handelskulisse für die Schweiz heikel.

Erhebliches Risiko für die Schweizer Wirtschaft

Immerhin bestehe ein erhebliches Risiko für die Schweizer Volkswirtschaft. So sei etwa nicht garantiert, dass die Verhandlungen rechtzeitig zur Deeskalation führen werden. Gleichzeitig zeichne sich ab, dass ein «Grundsockel» an allgemeinen und sektoralen Zöllen ohnehin bleiben werde.

Und je länger protektionistische Massnahmen andauern, desto gravierender sind laut Gersbach die strukturellen Folgen: Lieferketten müssten umgestellt werden, es komme zu Produktionsausfällen, Insolvenzen und Investitionsunsicherheit.

Zudem drohen neue US-Zölle auf Pharmaprodukte, erinnert Gersbach. Zölle von 30 Prozent in diesem Bereich könnten der Schweiz gemäss seinen Berechnungen einen BIP-Verlust von bis zu 0,3 Prozent bescheren.

Um nicht zwischen die Fronten des transatlantischen Handelskonflikts zu geraten, sei eine rasche Einigung mit den USA entscheidend, betont der KOF-Ökonom. Andernfalls drohten langfristige Wachstums- und Wohlstandsverluste.

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Kommentare

Pancho07

Der grösste Fehler ist, auch Zölle erhöhen. Das beste wäre, keine Amiprodukte mehr kaufen. Was können denn die Amis, was die Eurooäer nicht können? Zudem wieder Alles und Jedes in Europa fertigen. Würde sogar wieder Arbeitsplätze generieren. Die Amis können dann an ihrem Schrott zugrunde gehen, bis sie merken, dass die Zollaufschläge grosser Blödsinn war. Fertig WhatsApp, Google, Autos, Social Medias u.s.w.! Europa wach auf! Gilt auf für die Schweiz!

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