Erste Voranmeldungen auf Kurzarbeit mit Grund «US-Zölle» genehmigt

Keystone-SDA
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Bern,

Schweizer Unternehmen haben aufgrund der US-Zölle vermehrt Kurzarbeit angemeldet. Bereits zwölf solche Voranmeldungen wurden genehmigt.

Industrie Kurzarbeit
Betroffen von den Zusatzzöllen sind insbesondere Unternehmen der Maschinen-, Elektro-, Metall- und Uhrenbranche. (Symbolbild) - dpa

Erste Schweizer Unternehmen haben aufgrund der US-Zölle Kurzarbeit vorangemeldet. Im Juli wurden gemäss dem Bund insgesamt zwölf solche Voranmeldungen bereits genehmigt.

Dies entspreche 2,9 Prozent aller im Juli genehmigter Voranmeldungen, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Montag mitteilte. Bis zu 916 Arbeitnehmende könnten wegen der US-Zölle von Kurzarbeit betroffen sein, hiess es gestützt auf vorliegende Daten.

Betroffen von den Zusatzzöllen sind insbesondere Unternehmen der Maschinen-, Elektro-, Metall- und Uhrenbranche. «Die US-Zölle setzen diese bereits angeschlagenen Betriebe zusätzlich unter Druck», schrieb das Amt für Arbeitslosenversicherung des Kantons Bern auf Anfrage.

Im Kanton Aargau verfügen gemäss Angaben des Departements Volkswirtschaft und Inneres (DVI) derzeit vier Technologiefirmen mit rund 160 betroffenen Mitarbeitenden über eine Bewilligung für Kurzarbeit, die im direkten oder indirekten Zusammenhang mit den US-Zöllen steht. Im Kanton Glarus habe sich ein Unternehmen für Kurzarbeit vorangemeldet, hiess es von der Staatskanzlei auf Anfrage.

Die Auswirkungen der US-Zölle

Weiter verfügten im Kanton Appenzell Ausserrhoden drei Industriebetriebe über eine Bewilligung für Kurzarbeit, erklärte ein Sprecher des Kantons. Sie hätten bereits früher die angekündigten Zölle und die damit verbundene Verunsicherung auf den Märkten als Teilursache einer schwachen Auftragslage angegeben.

Gemäss dem SECO waren im Juni 2025 gut 30'000 Arbeitnehmende zum Bezug von Kurzarbeit zugelassen. Erfahrungsgemäss würde für gut die Hälfte davon auch Kurzarbeit abgerechnet.

Verglichen mit anderen Krisen liege diese Zahl in der Grössenordnung des ersten Frankenschocks im Jahr 2011. Die heutige Beanspruchung der Kurzarbeitsentschädigung liege im Vergleich mit der Finanzkrise und der Covid-19-Krise auf «viel tieferem Niveau», hiess es weiter.

Die Zusatzzölle in der Höhe von 39 Prozent auf Schweizer Importe in die USA sind am vergangenen Donnerstag in Kraft getreten.

Kommentare

User #2841 (nicht angemeldet)

Cedy meint, wir sind nicht auf die USA angewiesen. Wir können unsere Steuergelder weiter ohne Probleme, explodieren.

User #2257 (nicht angemeldet)

So schnell schon? Faule Ausrede! Auf Kosten der Steuerzahler den Gewinn optimieren oder den zu erwartenden Konkurs verschieben?

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