So manche Schweizer Unternehmen heben wegen der Inflation die Löhne an. Die meisten Konzerne warten allerdings noch zu.
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Eine Frau hält eine 200-Franken-Note. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der Inflation haben erste Unternehmen in der Schweiz bereits die Löhne angehoben.
  • Viele warten allerdings noch ab, bis zur jährlichen Salärrunde.
  • Die Inflation kletterte im Juni in der Schweiz auf 3,4 Prozent.
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Wegen der starken Inflation werden Lohnerhöhungen auch bei Schweizer Unternehmen vermehrt zum Thema. Die meisten warten jetzt noch die jährliche Salärrunde ab. Es gibt aber auch schon erste ausserordentliche Lohnanpassungen, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur AWP unter Grosskonzernen ergab. Einige Unternehmen sind bereits tätig geworden.

So haben etwa die Swisscom und der Versicherungskonzern Zurich im Rahmen der jährlichen Salärrunde per April 2022 die Löhne erhöht. Um der Teuerung Rechnung zu tragen, hätten die meisten Mitarbeiter eine generelle Erhöhung erhalten, hiess es von der Swisscom.

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Das Logo der Swisscom an einem Geschäft. - Keystone

Beim Vermögensverwalter Partners Group erhält ein Teil der Mitarbeiter ab diesem Monat mehr Geld auf dem Lohnkonto. Weltweit gilt das für etwa ein Drittel der über 1500 Angestellten. Normalerweise werden die Gehälter bei der Zuger Gesellschaft einmal im Jahr per 1. Januar angepasst.

«Angesichts des starken Anstiegs der Inflation in der ersten Jahreshälfte haben wir jetzt aber beschlossen, zur Jahresmitte das Grundgehalt von Mitarbeitern zu erhöhen, die am stärksten unter den steigenden Lebenshaltungskosten leiden», sagte Personalchefin Kirsta Anderson im Interview mit AWP.

CS, Novartis, Roche, Swiss Life und Swiss Re warten noch ab

Andere halten noch die Füsse still. Unternehmen wie Swiss Life oder die Grossbank Credit Suisse fällen jeweils im Herbst einen jährlichen Entscheid. Lohnanpassungen in der Schweiz erfolgten bei Swiss Life grundsätzlich im Rahmen der ordentlichen Salärrunden, heisst es. Man entscheide anhand «der dann vorliegenden Marktdaten».

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Das Hauptquartier der Credit Suisse am Paradeplatz in Zürich. - keystone

Auch die Pharmakonzerne Novartis und Roche lassen sich noch Zeit. Novartis analysiert die Löhne jährlich in der zweiten Jahreshälfte. Bei Roche fällt der Entscheid für die Löhne in der Schweiz gegen Ende des Jahres.

Bei der Swiss Re wird die Entlöhnung der einzelnen Mitarbeitenden «mindestens» einmal jährlich überprüft und wo notwendig angepasst. Der Rückversicherer will «die Inflationsdynamik in den einzelnen Märkten» weiterhin beobachten und bei Bedarf entsprechende Massnahmen ergreifen.

Schweiz weniger stark von Inflation betroffen als EU oder USA

Im Juni ist die Inflation in der Schweiz auf 3,4 Prozent gestiegen. Sie ist damit so hoch, wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. In anderen Regionen ist die Situation allerdings viel gravierender: In Deutschland etwa liegt die Teuerung bei 7,6 Prozent.

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In der Eurozone insgesamt ist die Teuerung mit 8,6 Prozent so hoch wie noch nie seit Einführung der Gemeinschaftswährung 1999. In den USA war die Inflationsrate im Mai mit ebenfalls 8,6 Prozent sogar so hoch wie zuletzt 1981.

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