Eine Uhr mit Bitcoin bezahlen: Was vor einigen Jahren noch undenkbar schien, machen nun einige renommierte Schweizer Marken möglich. Vorerst aber nur für US-Kundinnen und Kunden.
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Eine Bitcoin-Münze liegt auf einem Tisch. - Keystone

Die Kryptowelt macht auch vor den Uhren nicht Halt. Nachdem die zum französischen LVMH-Konzern zählenden Marken Hublot und Tag Heuer Bitcoin als Zahlungsmittel eingeführt haben, können seit kurzem auch Breitling-Uhren damit bezahlt werden.

Krypotwährungen zu akzeptieren, sei der nächste logische Schritt gewesen, sagte Hublot-Chef Ricardo Guadalupe im Gespräch mit AWP. Dies nachdem die Marke eine NFT-Kollektion lanciert habe - Hublot verkauft Uhren auch als Non-Fungible Tokens (NFT) im virtuellen Raum.

«Wir verfolgen die Entwicklung der Kryptowährungen seit dem Start von Bitcoin genau», erklärte Tag Heuer-Chef Frédéric Arnault im Mai und sprach dabei von einer «Technologie, die unsere Branche und viele andere tiefgreifend verändern wird».

Noch können Hublot- oder Tag Heuer-Uhren nur in den USA und zu Höchstbeträgen bis 30'000 beziehungsweise 10'000 US-Dollar mit virtuellem Geld gekauft werden. Unterstützt werden sie vom Krypto-Zahlungsabwickler Bitpay. Ende Juni hatte Bitpay angekündigt, dass neu auch Breitling für Zahlungen mit Bitcoin, Ether oder anderen Kryptowährungen Kunde ist.

Sorge bereiten den Firmen aber die grossen Kursschwankungen bei den Kryptowährungen. Zuletzt war der Bitcoin unter 20'000 Dollar gefallen. Das Rekordhoch hatte die bekannteste Kryptowährung vergangenen November bei knapp 69'000 Dollar erreicht.

Zum Schutz davor müssten die Marken das Kryptogeld so rasch wie möglich gegen echtes Geld eintauschen, erklärte ZKB-Analyst und Uhrenexperte Patrik Schwendimann. Es sei nicht im Interesse eines Luxusgüterverkäufers, mit Währungen zu spekulieren.

Ein Problem ist auch die Gefahr vor Geldwäsche. «Wir befolgen strenge Kriterien, um jede Zahlung verifizieren zu können», versicherte Guadalupe. Auch hier zählt Hublot auf die Unterstützung von Bitpay, um etwa die Identität der Kunden zu prüfen.

Nicht alle Uhrenhersteller sind von Kryptogeld überzeugt. Zurückhaltung ist zu diesem Thema etwa beim Bieler Uhrenkonzern Swatch Group zu spüren. Und auch Audemars Piguet aus Le Brassus nimmt noch keine Kryptowährungen entgegen.

Das überrascht Schwendimann nicht: «Die Blockchain-Technologie ist interessant, aber es ist nicht sicher, ob sich die heutigen Kryptowährungen langfristig durchsetzen werden.» Wenn die Nachfrage gross genug und der Aufwand dafür gerechtfertigt sei, dann werde dieses Angebot interessant, so Schwendimann.

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