China will gegen die hohen Preise für Erdöl vorgehen und plant, dafür die staatlichen Ölreserven anzuzapfen.
Erdöl
Eine Gestängetiefpumpe für Erdöl und eine Pipeline ist während der Morgendämmerung zu sehen (Symbolbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Weil die Energiepreise hoch sind, will China die staatlichen Ölreserven anzapfen.
  • Die USA plädieren derweil für ein koordiniertes Vorgehen.

China bereitet angesichts der hohen Energiepreise ein Anzapfen der staatlichen Ölreserven vor. «Wir arbeiten daran, Rohölreserven freizugeben», sagte eine Sprecherin der zuständigen Behörde am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Sie kündigte zugleich an, dazu später eine Erklärung zu veröffentlichen.

Der grösste Ölimporteur der Welt hatte zuletzt im September die staatlichen Reserven angezapft. 7,38 Millionen Barrel wurden an heimische Raffinerien versteigert.

USA will Preise für Erdöl mit koordiniertem Vorgehen drücken

Die Volksrepublik hält die Höhe ihrer strategischen Reserven geheim. Die letzte öffentliche Aktualisierung erfolgte 2019. Damals gab die Nationale Energieverwaltung bekannt, dass das Land über Ölvorräte verfüge, die 80 Tage reichen. Das Beratungsunternehmen Energy Aspects schätzte Anfang des Jahres: Chinas Reserven enthalten etwa 220 Millionen Barrel Rohöl, was einer Nachfrage von 15 Tagen entsprechen würde.

Die US-Regierung hat nach Reuters-Informationen mit wichtigen anderen Ländern darüber gesprochen, Teile der jeweiligen Ölreserven anzuzapfen. Ziel eines derartigen koordinierten Vorgehens wäre es, die Ölpreise nach unten zu drücken und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Dies sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Ölreserven: Biden äussert sich nicht zu Inhalt von Gesprächen

Demnach wurden diese Gespräche in den vergangenen Wochen unter anderem mit Japan, Südkorea, Indien und China geführt. Sie seien nicht abgeschlossen. Es gebe auch keine endgültige Entscheidung, ob es zu einem Schritt zur Beeinflussung der Ölpreise kommen werde.

Das US-Präsidialamt wollte sich nicht zum Inhalt der wiederholt bestätigten Gespräche mit anderen grossen Energieverbraucher-Staaten äussern. Präsident Joe Biden hatte das Förderkartell Opec und verbündete Produzenten wie Russland wiederholt dazu aufgerufen, ihre Ölförderung schneller auszuweiten.

Der Preis für die Ölsorte Brent ist in diesem Jahr wegen der anziehenden Weltkonjunktur um bis zu 69 Prozent gestiegen. Am Donnerstag gab er um 0,4 Prozent auf knapp 80 Dollar je Fass Erdöl nach.

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