Der Spezialchemiekonzern Ems weist zum Jahresauftakt einen tieferen Umsatz auf. Zuvor wurde eine Gewinnwarnung gesprochen, worauf die Aktie an Wert verlor.
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Die Ems-Chemie-Aktie verliert nach einer Gewinnwarnung an Wert. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Konzern Ems weist einen tieferen Umsatz nach Wirtschaftseinbruch aus.
  • Von Januar bis März ging der Umsatz um 18 Prozent auf 496 Millionen Franken zurück.

Der Spezialchemiekonzern Ems hat zum Jahresauftakt durch den weltweiten Wirtschaftseinbruch aufgrund des Coronavirus einen deutlich tieferen Quartalsumsatz ausgewiesen. Das Unternehmen verfüge aber über hohe Liquiditätsbestände und eine erfreuliche Eigenkapitalquote. Nach einer Gewinnwarnung hat auch die Aktie an Wert verloren.

Von Januar bis März ging der Umsatz um 18 Prozent auf 496 Millionen Franken zurück. Organisch betrug das Minus rund 13 Prozent, wie Ems am Montag mitteilte. Gewinnzahlen gibt Ems zum ersten Quartal jeweils nicht bekannt.

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Magdalena Martullo-Blocher leitet seit 15 Jahren die Ems Chemie. China ist für das bündner Unternehmen ein wichtiger Handelspartner. - Keystone

Durch die staatlichen COVID-19-Massnahmen sei die Weltkonjunktur im ersten Quartal 2020 massiv getroffen worden, schreibt Ems. Besonders negativ habe sich dies auf die weltweite Automobilindustrie ausgewirkt, die um 25 Prozent einbrach. Während die chinesische Automobilindustrie wieder auftrumpft, seien alle anderen Autowerke weltweit aktuell jedoch für 3 bis 4 Wochen geschlossen.

Trotz Gewinnwarnung: Rohstofflager erhöht

Ems habe bereits früh Massnahmen getroffen, um die Mitarbeitenden zu schützen. In allen Ländern seien die Rohstofflager erhöht und Fertigproduktelager nahe bei den Kundenwerken errichtet worden. Die fünf chinesischen EMS-Produktionsstätten hätten am 10. Februar 2020 bereits wieder ihren Betrieb aufnehmen können.

Durch die bereits zuvor durchgeführten Effizienzprogramme und Kostenmassnahmen seien die negativen Auswirkungen auf die Profitabilität begrenzt worden. Das Management rechnet dennoch mit einem Gewinnrückgang. Im Gesamtjahr 2020 wird ein Betriebsergebnis (EBIT) unter Vorjahr erwartet.

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Blick auf den Sitz der Ems Chemie AG. - keystone

EMS verfüge über hohe Liquiditätsbestände und eine erfreuliche Eigenkapitalquote, wird weiter betont. Man sieht sich deshalb in guter Verfassung, «um Chancen am Markt rasch und flexibel wahrzunehmen». Das Unternehmen rechnet mit Zusatzgeschäften bei medizinischen Anwendungen, wie etwa Corona-Test-Röhrchen, Analysegeräten, Schutzbrillen, Beatmungsmasken, Beatmungsgeräten oder Desinfektionsfläschchen.

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