DowDupont schreibt Milliarden auf Agrarsparte ab
Der Chemiegigant DowDupont schreibt Milliarden ab. Eine Information, die am Kapitalmarkt nicht sonderlich gut ankam.

Das Wichtigste in Kürze
- DowDupont macht Milliardenabschreibungen und verzeichnet Kursverfall.
- Der weltweite Handelsstreit und die schwache brasilianische Währung machen zu schaffen.
Knapp ein Dreivierteljahr vor der geplanten Abspaltung schreibt der US-Chemieriese DowDupont Milliarden auf seine Agrar-Tochter ab. Der Betrag belaufe sich auf umgerechnet rund 4,6 Milliarden Franken, teilte das Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss mit. Begründet wurde das unter anderem mit gesenkten langfristigen Erwartungen bei Umsatz und Gewinn.
Dem Konzern machen auch die Folgen des weltweiten Handelsstreits zu schaffen. Landwirte bauen deshalb andere Feldfrüchte an. Bauern setzen in Brasilien etwa mehr auf Sojabohnen statt auf Mais. Das lohnt sich für sie angesichts einer steigenden Nachfrage, nachdem China in Reaktion auf diverse US-Zölle seinerseits Einfuhrabgaben auf Sojabohnen aus den USA verhängt hatte. Zusätzlich bekommt das Agrargeschäft – wie viele Wettbewerber auch – die schwache brasilianische Real zu spüren.
Fusion von Dow Chemical und Dupont
Am Plan, die Agrarsparte als Corteva Agriscience zum 1. Juni 2019 vom Konzern abzuspalten, hält DowDupont fest. Die beiden Chemieriesen Dow Chemical und DuPont hatten sich im vergangenen Jahr zusammengetan. Bis Mitte 2019 soll der neue Konzern in drei einzelne, jeweils börsennotierte Teile aufgespalten werden. Als erstes soll der Kunststoffbereich abgetrennt werden. Die Unternehmen für Agrarchemikalien und für Spezialchemikalien sollen anschliessend entstehen.
Die unveränderten Aufspaltungspläne vermochten die Anleger nur bedingt zu beruhigen. Der Aktienkurs von DowDupont rauschte in einer ersten Reaktion im nachbörslichen Handel am Donnerstag um mehr als sechs Prozent in die Tiefe, fing sich dann etwas, notierte zuletzt aber immer noch mehr als zwei Prozent im Minus.