Die Finanzmärkte haben schwierige Monate hinter sich. Börsen wie der SMI oder der Dow Jones Industrial Average verloren massiv an Wert.
Dow Jones Industrial Average
Der Dow Jones Industrial Average und der SMI verloren an Wert. - Keystones
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das erste Halbjahr verlief für die Finanzmärkte nicht optimal.
  • Mehrere Börsen wie der SMI, Dow Jones oder Nasdaq verloren an Wert.
  • Umso mehr sorgen sich die Anleger vor starken Zinserhöhungen und einer Rezession.

Die Finanzmärkte hatten schon bessere Zeiten hinter sich. Im ersten Halbjahr entwickelten sie sich weltweit so schlecht wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Dabei sind Aktien wie Obligationen oder auch die zuletzt stark gelaufenen Kryptoanlagen massiv unter die Räder geraten.

Wert von SMI und Dow Jones Industrial Average fällt zurück

Der Swiss Market Index (SMI) hat in diesem Jahr bis dato gut 15 Prozent verloren. Mit gut 10'850 Punkten ist er wieder auf das Niveau vom März 2021 zurückgefallen. Zwischenzeitlich notierte der Leitindex mit 10'350 Punkten so tief wie im Dezember 2020.

Andere Börsen haben in diesem Jahr ähnlich viel an Wert eingebüsst. Dazu gehören der US-Leitindex Dow Jones Industrial Average (-13%) oder die US-Technologiebörse Nasdaq (-25%).

Rendite steigt auf +1,5 Prozent

Auch am Obligationenmarkt kam es zu einem kräftigen Kursrückgang. Der Index der Schweizer Staatsanleihen ist ähnlich wie die Aktien um rund 15 Prozent eingebrochen. Gleichzeitig ist die jahrelange Phase negativer Renditen zu Ende gegangen.

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Der SMI notiert tiefer. (Symbolbild) - Keystone

Nun erhält, wer sein Geld in Anleihen der Eidgenossenschaft anlegt, wieder einen positiven Ertrag und muss nicht mehr draufzahlen. Die Rendite der zehnjährigen Eidgenossen ist seit Jahresanfang von -0,1 auf rund +1,5 Prozent gestiegen.

Dabei sah es Anfang 2022 noch sehr gut für die Börsen aus. Alle Anzeichen deuteten auf weiteres Wachstum und gleich zu Jahresanfang verbuchte der Schweizer Leitindex bei 12'997 Punkten ein neues Rekordhoch. Danach legten die Märkte den Rückwärtsgang ein.

Sorge vor starker Zinserhöhung wächst

Der wichtigste Grund dafür: Die Inflation zog weltweit weiter an. Sie verschwand nicht einfach «von alleine», so wie es viele Notenbanken und Ökonomen versprochen hatten. Angetrieben wurde die Teuerung zunächst von der konjunkturellen Erholung nach Aufhebung der Coronamassnahmen, dann kamen Lieferkettenprobleme sowie Material- und Personalmangel.

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Anleger fürchten sich vor einer Inflation (Symbolbild). - sda

Die ersten drei Monate 2022, in dem der SMI gut 5 Prozent verlor, verlief noch vergleichsweise gut. Doch dann verstärkte der Krieg in der Ukraine die bereits bestehenden negativen Faktoren. «Der Ukraine-Krieg war ein Game Changer», sagte Thomas Heller, Investmentchef und Geschäftsleitungsmitglied von Belvédère Asset Management, zu AWP.

Heute straffen die Notenbanken rund um den Globus ihre Geldpolitik in dem Versuch, der Inflation Herr zu werden. Dies heizt die Sorgen der Anleger an, dass die Zentralbanken die Zinsen zu stark erhöhen und damit eine Rezession auslösen.

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