Angesichts der anhaltenden globalen Lieferengpässe drängt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) auf Reformen der Welthandelsorganisation WTO.
Container im Hafen von Marseille
Container im Hafen von Marseille - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für exportorientierte deutsche Wirtschaft von enormer Bedeutung.

Ein funktionierender Welthandel sei gerade für die exportorientierte deutsche Wirtschaft enorm wichtig, erklärte der DIHK am Dienstag in Berlin. Angesichts globaler wirtschaftlicher Entkopplungstendenzen, eines zunehmenden Protektionismus sowie einer von wirtschaftlichen Grossmächten weniger abgestimmten Handelspolitik drohe ansonsten «eine Erosion des multilateralen Handelssystems».

Vor der am kommenden Dienstag beginnenden WTO-Ministerkonferenz in Genf forderte der DIHK daher, den derzeit blockierten Mechanismus zur Streitbeilegung schnellstmöglich wieder zu reaktivieren. Handelskonflikte könnten so entschärft und die Planbarkeit für international tätige Unternehmen verbessert werden. «Zwei Drittel aller aussereuropäischen Exporte deutscher Unternehmen beruhen allein auf WTO-Regeln», erklärte DIHK-Aussenwirtschaftschef Volker Treier.

Laut einer aktuellen DIHK-Umfrage unter 3200 deutschen Unternehmen im Ausland haben mehr als die Hälfte Probleme in ihren Lieferketten oder der Logistik ? das sind 14 Prozent mehr als im Frühjahr. Gründe dafür seien beispielsweise mangelnde Container und Frachtkapazitäten auf Schiffen sowie Produktionsausfälle.

Ferner fordert der DIHK Regeln für den digitalen Handel, einen weltweiten Zollabbau und ein WTO-Gesundheitsabkommen. Dieses könne aktuell dazu beitragen, Handelshemmnisse für Corona-relevante Produkte wie Impfstoffe, Medikamente oder Gesundheitsgüter abzuschaffen sowie Zölle und Exporteinschränkungen abzubauen.

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