Abacus hat die Schweizerische Post bei der Weko angezeigt. Die Software-Firma will prüfen lassen, ob die Post ihre marktbeherrschende Stellung missbraucht.
die schweizerische post
Nun wollen sich die beiden Parteien einigen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die auf Buchhaltungs-Software spezialisierte Abacus Research AG hat die Post angezeigt.
  • Es stört die Firma, dass Konkurrentin Klara mehrheitlich von der Post übernommen wurde.
  • Die Weko soll nun prüfen, ob die Post ihre Stellung missbrauche.
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Die Wettbewerbskommission (Weko) soll untersuchen, ob die Schweizerische Post ihre Marktposition missbrauche und sich kartellrechtswidrige Quersubventionierungen erlaube. Dieser Ansicht ist die auf Buchhaltungs-Software spezialisierte Abacus Research AG. Das Unternehmen hat die Post deshalb angezeigt.

Die Abacus-Verantwortlichen nerven sich darüber, dass die Konkurrentin Klara im Oktober 2020 mehrheitlich von der Post übernommen wurde.

Seither verzeichne das Luzerner Unternehmen auf Kosten anderer Martkteilnehmer ein überdurchschnittliches Wachstum. Und dies unter anderem, weil Klara die Buchhaltungssoftware «aufgrund der Quersubventionierungen durch die Post-Gruppe» kostenlos anbieten könne. Das heisst es in der Anzeige. Diese wurde in dieser Woche eingereicht, wie ein Abacus-Sprecher einen Bericht der CH-Media-Zeitungen bestätigte.

Die Schweizerische Post weist Vorwurf zurück

Abacus verlangt in ihrer Anzeige bei der Wettbewerbskommission, dass der Datentransfer zwischen dem Monopolbereich der Post und Klara unterbunden wird; so sollen mit dem Post-Login keine Klara-Dienstleistungen mehr zugänglich sein. Zudem soll es Klara untersagt werden, ihre Angebote mit den Post-Logos zu versehen.

Die Firmen-Zukäufe der Post sorgten in den vergangenen Monaten verschiedentlich für Kritik. Post-Chef Roberto Cirillo verteidigte die Strategie seines Unternehmens mehrmals.

Um die Grundversorgung ohne Subventionen sicherstellen zu können, sei die Post auf zusätzliche Einnahmen angewiesen. Dies hielt er etwa im vergangenen Oktober fest. Den Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung wies er zurück.

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