Die deutsche Wirtschaft zeigt im ersten Quartal 2024 leichte Zeichen der Erholung, getrieben von Exporten und Bauinvestitionen.
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Deutsche Wirtschaft: Dank Exporten und steigenden Bauinvestitionen stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent. (Symbolbild) - Daniel Reinhardt/dpa

Die deutsche Wirtschaft hat zu Jahresbeginn wieder etwas Tritt gefasst. Gestützt vom Export und gestiegenen Bauinvestitionen wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal preis-, saison- und kalenderbereinigt leicht um 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte.

Die Behörde bestätigte damit vorläufige Angaben. Nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank dürfte die Wirtschaftsleistung auch im zweiten Quartal etwas ansteigen. Grosse Sprünge trauen Ökonomen der deutschen Wirtschaft im laufenden Jahr allerdings nicht zu.

Bauinvestitionen und Exporte als Treiber

«Nachdem das BIP zum Jahresende 2023 zurückgegangen war, startete die deutsche Wirtschaft mit einem positiven Vorzeichen ins Jahr 2024», erläuterte die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand. Getragen wurde das Wachstum in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres den Angaben zufolge von den – dank milder Witterung – gestiegenen Bauinvestitionen und einem Anziehen der Exporte. Die privaten Konsumausgaben hingegen gingen zurück.

Die Hoffnungen für die kommenden Monate ruhen vor allem auf einem Anspringen des Privatkonsums angesichts gestiegener Löhne und einer abgeschwächten Inflation. Niedrigere Inflationsraten können die Konsumlust ankurbeln.

Prognosen bleiben vorsichtig

Einen kräftigen Aufschwung erwarten Volkswirte im Gesamtjahr allerdings nicht. Die «Wirtschaftsweisen» rechnen nur noch mit einem Plus des Bruttoinlandsprodukts von 0,2 Prozent. Die Entwicklung der deutschen Wirtschaft werde von einer schwachen gesamtwirtschaftlichen Nachfrage geprägt, teilte der Sachverständigenrat jüngst mit. Die Bundesregierung ist mit einem erwarteten Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent etwas zuversichtlicher.

Im vergangenen Jahr war Deutschland mit einem Minus von preisbereinigt 0,2 Prozent in eine leichte Rezession gerutscht. Europas grösste Volkswirtschaft bekam die Abkühlung der Weltkonjunktur ebenso zu spüren wie die zeitweise hohen Energiepreise und die rasant gestiegenen Zinsen. Zudem fehlen Fachkräfte und Unternehmen klagen über zu viel Bürokratie.

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