Deutsche Möbelbranche fordert Perspektive für Öffnung nach dem Lockdown

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Deutschland,

Die deutsche Möbelbranche fordert nach einem wechselhaften Corona-Jahr 2020 mit einem erwarteten Umsatzminus von vier Prozent angesichts des derzeitigen Lockdowns konkrete Öffnungsszenarien.

Laden geschlossen
Seit dem 18. Januar sind in der Schweiz sämtliche Läden mit Waren des nicht-täglichen Bedarfs geschlossen. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Branche erwartet für 2020 Umsatzminus von vier Prozent.

Trotz allem Verständnis für die Einschränkungen bräuchten Wirtschaft und Verbraucher «dringend eine Perspektive», erklärte der Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM), Jan Kurth, am Mittwoch. Diese könne «nicht in einem Lockdown bis Ostern bestehen, denn die gesellschaftlichen und ökonomischen Folgen wären nicht kalkulierbar».

Der VDM-Geschäftsführer forderte deshalb einen «mittelfristig möglichen Weg für ein Wirtschaften im abgesicherten Modus». Gerade der deutsche Möbelhandel mit seinen grossflächigen Verkaufsräumen und den seit Monaten erprobten Hygienekonzepten liefere dafür gute Voraussetzungen.

Das Geschäft im vergangenen Jahr verlief den Angaben zufolge «sehr wechselvoll». Zunächst habe der Lockdown im Frühjahr drastische Einbussen für die Möbelhersteller mit sich gebracht, doch nach der Wiedereröffnung habe die Nachfrage dann «sehr schnell und überraschend stark» wieder angezogen.

Nach internen Erhebungen der Fachverbände stiegen die Auftragseingänge laut Kurth in der deutschen Wohnmöbelindustrie von Januar bis Dezember sogar um 14,1 Prozent und in der Küchenmöbelindustrie um 11,8 Prozent. Auch in der Polstermöbelindustrie wurde demnach ein deutlicher Anstieg um 5,5 Prozent registriert. Die im Vergleich zur amtlichen Statistik deutlich positiveren Ergebnisse seien vor allem auf den Auftragseingang im November und Dezember zurückzuführen, der sich im ersten Quartal 2021 in den positiven Umsätzen niederschlagen dürfte.

Für das Gesamtjahr 2020 rechnet die Branche mit einem Umsatzminus von rund vier Prozent. Damit liege die Entwicklung im Rahmen der Prognose aus dem August, als ein Minus von bis zu fünf Prozent vorhergesagt worden sei. Der Umsatz werde voraussichtlich rund 17,2 Milliarden Euro erreichen.

In den 468 Betrieben der Branche mit mehr als 50 Beschäftigten arbeiten dem Verband zufolge 82.601 Frauen und Männer. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 2,2 Prozent. Der Personalabbau in der Möbelindustrie sei damit im Unterschied zu vielen anderen Branchen bislang überschaubar, erklärte Kurth.

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