Der «Dow Jones Industrial Average» zeigt Altersschwäche

Der «Dow Jones Industrial Average» ist der zweitälteste Index an der New Yorker Börse und für Privatanleger ein regelrechter Gradmesser. Bei Professionellen sorgt der Dow-Index in letzter Zeit für mehr Gespött als Achtung, schreibt das Portal «Welt.de».

Schaut man sich den bekanntesten Aktienkurs der Welt einmal genauer an, fallen diverse Unstimmigkeiten mit der Realität auf. Mit der vorgesehenen Indexumstellung von Ende August ergänzt der Dow seine Kuriositätensammlung weiter.

Das Cloud-Unternehmen Salesforce liegt laut «Dow Jones Industrial Average» vor dem sechsmal so grossen Microsoft Konzern. Der Versicherer Travelers wird vor der JP Morgan Bank, welche rund zehnmal so gross ist, gelistet. Der zweitgrösste US-Konzern Amazon ist nicht einmal zu finden und Apple verliert durch eine Aktienteilung an Börsenwert.

Grund für diese Besonderheiten ist das spezielle – und veraltete – Rechnungssystem des Dow. Mit der Teilung der Appleaktie verliert das Unternehmen im Dow an Wert. Modernere Indizes errechnen den Börsenwert aus dem Aktienkurs multipliziert mit der Anzahl Aktien. Der Dow hingegen richtet sich nach einer einzelnen Aktie.

Bei der Umstellung vom 31. August wird der Ölkonzern ExxonMobil durch Salesforce abgelöst. Die Biotech-Firma Amgen übernimmt für den Pharmariesen Pfizer und der Industriekonzern Honeywell ersetzt die Rüstungsfirma Raytheon. Damit ist es eine der grössten Indexumstellungen in der Geschichte des Dow.