Als Folge der Corona-Pandemie ist die Schweizer Wirtschaft stark geschädigt. Trotzdem sind Lohn und Boni vieler Konzernchefs 2020 nicht gesunken – im Gegenteil.
Lohn
Wer profitiert von dem Mehrertrag aus der «99%-Initiative»? - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Novartis-CEO Vasant Narasimhan verdiente letztes Jahr 20 Prozent mehr als noch 2019.
  • Auch Sergio Ermotti von der UBS und Marc Schneider von Nestlé verdienten etwas mehr.
  • Topverdiener blieb 2020 jedoch Roche-Chef Severin Schwan – trotz hohem Corona-Verzicht.

2020 bescherte der Schweiz einer der schwersten Wirtschaftseinbrüche ihrer Geschichte. Als Folge der Corona-Pandemie sank nicht nur die Nachfrage nach Schweizer Exportprodukten, auch die Binnenwirtschaft brach massiv ein.

Nicht gesunken sind hingegen Lohn und Boni der grössten Schweizer Konzernchefs – im Gegenteil. Viele Geschäftsführer der Grosskonzerne bekamen sogar deutlich höhere Vergütungen als noch 2019.

Vasant Narasimhan
Vasant Narasimhan, Chef der Novartis, verdiente im Coronajahr 20 Prozent mehr als 2019. - Keystone

Allen voran: Vasant Narasimhan. Der Novartis-Chef verdiente 2020 – Barauszahlungen und andere Entlöhnungen zusammengezählt – etwas über 12,7 Millionen Franken. Das sind 20 Prozent mehr als im Vorjahr.

Ausserdem deutlich zulegen konnte David J. Endicott, der Chef von Alcon. Er verdiente mit 7,6 Millionen Franken zwölf Prozent mehr als noch 2019.

Roche-Chef ist trotz Corona-Verzicht Topverdiener 2020

Sergio Ermotti kassierte in seinem letzten Jahr als UBS-Chef 13,3 Millionen Franken und damit sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Ebenfalls eine höhere Vergütung bekam Nestlé-Chef Marc Schneider zugesprochen. Er erhielt 2020 rund 10,7 Millionen Franken – ein Plus von drei Prozent.

Severin Schwan
Roche-Chef Severin Schwan ist der Topverdiener unter den CEO der SMI-Konzerne. - Keystone

Topverdiener unter den CEO der SMI-Konzerne blieb 2020 jedoch Roche-Chef Severin Schwan. Er verdiente 14,6 Millionen Franken – trotz freiwilligem Corona-Verzicht von einer halben Million Franken.

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Neuer Credit-Suisse-Chef kassiert weniger als Vorgänger

Weniger Vergütung erhalten haben Zurich-CEO Marco Greco und LafargeHolcim-Chef Jan Jenisch. Das Salär von Greco betrug 8,8 Millionen Franken und damit fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Jenisch erhielt etwas mehr als 7,9 Millionen Franken, das sind acht Prozent weniger als 2019.

Thomas Gottstein
Der neue CS-Chef Thomas Gottstein verdiente in seinem ersten Jahr weniger als sein Vorgänger. - Keystone

Für die wohl grösste Überraschung sorgte Thomas Gottstein. Der neue Credit-Suisse-Chef erhielt 2020 ein Gehalt von 8,5 Millionen Franken. Das sind rund zwei Millionen weniger, als sein Vorgänger Tidiane Thiam im Jahr 2019 zugesprochen erhalten hatte.

Ebenfalls tiefer ausgefallen ist in der CS der Bonus-Pool der gesamten Belegschaft. Dieser reduzierte sich um 7 Prozent auf 2,95 Milliarden Franken.

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