Im Schweizer Investment Banking will die Credit Suisse ihre Marktführerschaft behaupten. Die Ausgangslage für 2023 sei gut, sagen die Verantwortlichen.
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Ein Standort der Credit Suisse. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die CS Schweiz übernimmt wieder das Schweizer Investment Banking der Credit Suisse.
  • Deshalb will die Grossbank ihre Nummer 1 Position in dem Markt weiter beibehalten.
  • Der Umbau der Credit Suisse soll das Geschäft der Einheit nicht beeinträchtigen.

Im Schweizer Investment Banking will die Credit Suisse ihre Marktführerschaft behaupten. Nach einer branchenweiten Abschwächung im vergangenen Jahr 2022 sehen die Verantwortlichen den Geschäftsbereich nun in einer guten Ausgangslage für 2023.

Im Oktober hatte die Grossbank eine Reorganisation angekündigt. Damit wurde ihr Schweizer Investment Banking (IB) wieder der CS Schweiz unterstellt. Bereits von 2016 bis 2021 gehörte sie dieser an.

Die Einheit werde aber dabei eng mit der künftigen Credit Suisse First Boston (CSFB) und der «Markets»-Einheit der CS-Gruppe zusammenarbeiten. Dies sagte CS Schweiz-Chef André Helfenstein am Mittwoch an einer Medienorientierung.

Credit Suisse verliert an Marktanteil

Mit einem geschätzten Marktanteil von rund 15 Prozent hat die CS im Schweizer Investment Banking-Markt 2022 an Marktanteil verloren. Diese Einschätzung machte die Finanzplattform Dealogic. Sie bleibe damit aber klar die Nummer Eins vor der Rivalin UBS mit einem Anteil von gut 9 Prozent. Darauf folgen die US-Institute JPMorgan (7,5 Prozent) und Citi (5,8 Prozent).

Der tiefgreifende Umbau der Credit Suisse soll das Geschäft der Einheit nicht beeinträchtigen, wie Helfenstein sagte: «Strukturelle Kostenreduktionen» seien nicht geplant. Keinen materiellen Einfluss hätten zudem die anhaltenden Turbulenzen und Negativschlagzeilen rund um die Grossbank, sagte IB Schweiz-Chef Jens Haas. Das Thema werde mit Kunden diskutiert, sagte er auf eine entsprechende Frage. Wichtiger sei aber die Qualität des Teams.

Schwaches Kapitalmarktgeschäft

Das schwierige geopolitische und makroökonomische Umfeld lastete im vergangenen Jahr auch auf dem Schweizer Investment Banking-Markt. Im Vergleich zu einem starken 2021 betrug der Verlust 26 Prozent. Das Minus sei hierzulande allerdings weniger stark ausgefallen als in den meisten anderen geografischen Regionen, sagte Haas.

Credit Suisse aktie
Das Übernahmen-Geschäft der Credit Suisse blieb robust. (Archivbild) - Keystone

Das Kapitalmarktgeschäft fiel mit lediglich einem Börsengang in der Schweiz schwach aus. Im Gegensatz dazu blieb etwa das Geschäft mit den Übernahmen (M&A) auch dank grosser Transaktionen robust. Haas verwies auf den Zusammenschluss von Dufry und Autogrill und die Vifor-Übernahme durch CSL. Aber auch die Valora-Übernahme durch die mexikanische Femsa, an denen die CS beteiligt war, kam zur Sprache.

Für das neue Jahr erwartet er einen verhaltenen Appetit für Firmenübernahmen. Dagegen könnte die Aktivität bei den Börsengängen in der zweiten Jahreshälfte wieder zunehmen. Im Anleihengeschäft werde mit den höheren Renditen die Nachfrage der Investoren nach neuen Obligationen weiter steigen.

Der Ausfall der Ausschüttung durch die SNB an Bund und Kantone könnte Auswirkungen haben. Denn es könnte zu einem Anstieg der Schuldenaufnahmen durch den öffentlichen Sektor führen.

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