Credit Suisse rechnet auch im vierten Quartal mit roten Zahlen
Auch im vierten Quartal rechnet die Credit Suisse mit einem Verlust. Somit wäre dies das fünfte Verlustquartal in Folge.

Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Minus im dritten Quartal wird es auch im vierten Quartal nicht besser.
- Erneut warnt das Management einen hohen Verlust.
- Dies wäre das fünfte Quartal in Folge mit Verlust.
Die Grossbank Credit Suisse hat weiterhin harte Zeiten vor sich. Nach dem milliardenhohen Minus im dritten Quartal bleibt es auch im vierten Quartal ungemütlich. Das Management warnt denn auch vor einem erneuten Verlust. Die schwierigen Marktbedingungen dürften in den nächsten Monaten anhalten, schreibt die Credit Suisse am Donnerstag.
Das lässt die Anleger und Kunden an der Seitenlinie verharren, was sich negativ auf die Erträge der Bank auswirkt. Dies dürfte in der Investment Bank zu einem erneuten Verlust führen, warnt die Bankführung.
Zusätzlich belastet wird das Ergebnis des Konzerns im vierten Quartal im Zusammenhang mit der strategischen Neuausrichtung. Konkret erwartet die Bank Restrukturierungskosten und Wertberichtigungen für Software und Immobilien von rund 250 Millionen. Dazu kommt ein Verlust aus der vollständigen Veräusserung der Allfunds-Beteiligung von voraussichtlich rund 75 Millionen Franken.
Credit Suisse wohl auch im vierten Quartal mit roten Zahlen
Vor diesem Hintergrund geht die Bank davon aus, dass die Gesamtgruppe auch das vierte Quartal mit roten Zahlen abschliessen wird. Das wäre dann das fünfte Verlustquartal in Folge.
Das zurückliegende dritte Quartal schloss Credit Suisse mit einem deutlich höher als erwartet ausgefallenen Verlust von 4 Milliarden Franken ab. Darin enthalten ist eine Wertberichtigung latenter Steuerguthaben in Verbindung mit der Strategieüberprüfung in Höhe von 3,7 Milliarden Franken. Nach neun Monaten summiert sich das Minus damit mittlerweile auf 5,9 Milliarden Franken.
Vor Steuern resultierte im dritten Quartal ein Verlust von 342 Millionen Franken. Dies wiederum war weniger als die Experten prognostiziert hatten. Das Ergebnis beinhaltet Rückstellungen für bedeutende Rechtsstreitigkeiten in Höhe von 178 Millionen Franken.

Das schwierige Marktumfeld kombiniert mit den Unsicherheiten über die Zukunft der Bank führten im dritten Quartal zu einem markanten Rückgang des Nettoertrags um 30 Prozent auf noch 3,8 Milliarden. Dem standen Kosten gegenüber, die um 10 Prozent auf 4,1 Milliarden Franken gesenkt werden konnten.
Besonders stark unter den misslichen Rahmenbedingungen litt erneut die Investment Bank, welche einen Vorsteuerverlust von 666 Millionen Franken auswies. Darin enthalten sind Mark-to-Market-Verluste von 120 Millionen US-Dollar.
Doch auch in der Kernsparte Wealth Management lief es nicht rund. Nach dem Verlust im Vorquartal resultierte hier mit 21 Millionen zumindest aber wieder ein positives Vorsteuerergebnis. Am besten arbeitete einmal mehr auch im dritten Quartal die Swiss Bank. Sie erreichte einen Vorsteuergewinn von 383 Millionen, 16 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode.
Kapitalisierung verschlechtert sich deutlich
Die Unsicherheiten zeigen sich auch in der Fähigkeit der Bank, neue Gelder anzuziehen. Insgesamt verzeichnete die Gruppe im dritten Quartal Netto-Neugeldabflüsse von 12,9 Milliarden Franken. Die verwalteten Vermögen litten zusätzlich unter den Börsenturbulenzen. Sie gingen so auf 1401 Milliarden zurück, das sind gut 50 Milliarden weniger als Ende Juni.
Der Mittelabfluss setzte sich zudem in den ersten zwei Oktoberwochen fort. Dies als Folge der negativen Berichterstattung in den Medien und sozialen Netzwerken, wie die Credit Suisse schreibt. Seither hätten sich die Abflüsse zwar stabilisiert, hätten aber noch nicht rückgängig gemacht werden können.
Als Folge des erneuten Verlustes im dritten Quartal verschlechterte sich die Kapitalisierung der Bank deutlich. Die sogenannte harte Kernkapitalquote (CET1) fiel auf 12,6 Prozent nach 13,5 Prozent Ende Juni. Um gegenzusteuern, hat die CS eine Kapitalerhöhung in der Höhe von rund 4 Milliarden Franken angekündigt. Damit soll die Kapitalquote in der Zeitspanne 2023 bis 2025 bei mindestens 13,0 Prozent liegen.