Die Märkte der Caritas verzeichnen wegen der Corona-Krise viele Neukunden. Das dürfte auch am Kurzarbeit-Regime liegen.
Caritas
Die Caritas-Läden verzeichnen mehr Neukunden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wer keinen existenzsichernden Lohn hat, darf im Caritas-Markt einkaufen.
  • Die Krise beschert den Märkte Neukunden, während viele Stammkunden daheim bleiben.
Ad

Die Corona-Krise trifft nicht alle gleich hart. Beispiel Kurzarbeit: Von den 1,9 Millionen betroffenen Menschen in der Schweiz arbeitet fast jeder zweite im Tieflohnbereich. Bei Personen mit hohem Einkommen ist Kurzarbeit hingegen kaum Thema.

Heisst: Jene, welche bereits im Normalfall wenig verdienen, haben wegen der Kurzarbeit noch weniger im Portemonnaie. Gewerkschaften fordern einen Lohnausgleich, doch das ist längst nicht immer der Fall.

Die Entwicklung spürt man auch bei in den Caritas-Märkten, wo Menschen mit knappem Budget zu Sonderkonditionen einkaufen können. «Wir stellen wöchentlich mehrere Hundert neue Einkaufskarten für den Caritas-Markt aus», sagt Sprecher Stefan Gribi. Diese Karten sind nötig, um in den Supermärkten des Hilfswerkes einkaufen zu können.

Coronavirus Restaurant
In der Gastronomie werden diese Tage besonders viele Arbeitslose verzeichnet. - Keystone

Eigentlich richten sich die Caritas-Märkte hauptsächlich an Sozialhilfeempfänger oder Personen, welche Ergänzungsleistungen oder Prämienverbilligung für die Krankenkasse erhalten. Doch die Corona-Krise vergrössert die Zielgruppe.

Umsätze bleiben gleich

Um eine Karte zu erhalten, reiche es, wenn jemand keinen existenzsichernden Lohn bezieht, sagt Gribi. «Dies ist leider infolge der Kurzarbeit oder Ausfällen von Stundenlöhnen auch bei Menschen der Fall, die bis anhin selbst über die Runden kamen.»

Schweizweit betreibt Caritas 21 Märkte. Diese verzeichnen trotz vieler Neukunden nicht höhere Umsätze. Wohl auch, weil ein Teil der Stammkundschaft daheim bleibt, um Kontakte zu meiden.

caritas
In den Caritas-Märkten dürfen nur Armutsbetroffene einkaufen. - Keystone

«Nicht wenige unserer Kundinnen und Kunden zählen zu den Risikogruppen», erklärt Gribi. Denn: «Gesundheitliche Probleme zählen ja bekanntlich zu den Armutsrisiken in der Schweiz.»

Was sich aber ändert, sind die Warenkörbe. Der Durchschnittseinkauf ist von 13 auf 17 Franken gestiegen. «Zudem ist die Nachfrage nach Grundnahrungsmitteln wie Mehl, Reis, Teigwaren, Milch und Speiseöl um bis zu 60 Prozent angestiegen.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

KrankenkasseFrankenCaritas