Commerzbank kommt bei Kunden besser an als die Deutsche Bank
Die beiden deutschen Finanzhäuser Commerzbank und Deutsche Bank sind im Gespräch für eine mögliche Fusionierung. Die Deutsche ist bei Kunden unbeliebt.

Das Wichtigste in Kürze
- Noch immer besprechen die beiden deutschen Banken eine mögliche Fusion.
- Bei einem Schulterschluss könnte der neue Bankenriese Commerzbank-Kunden verlieren.
- Wie eine Umfrage zeigt, ist die Deutsche Bank bei ihnen sehr unbeliebt.
Die Gespräche zwischen der Commerzbank und der Deutschen Bank sind noch immer im Gange. Konkret wurde noch nichts entschieden — doch der Schulterschluss scheint realistisch.
In der Politik wurden einige Bedenken laut, aber die Fusion hat auch Befürworter. Die Aussicht auf einen deutschen Bankenriesen polarisiert. «Endlich eine grosse Bank, die international konkurrenzfähig ist», finden die einen. Andere sind kritisch: «Das Risiko steigt, dass der Steuerzahler am Ende wieder einspringen muss.»
Wie die «Wirtschaftswoche» berichtet, wird dafür selten darüber gesprochen, wie sinnvoll eine Fusion für die Marken der beiden Finanzhäuser ist. Das Zielgruppenanalyse-Tool «YouGov Profiles» zeigt, dass beide Banken über ein ähnliches, zuverlässiges Kundenportefeuille verfügen. Auch das Haushaltsnettoeinkommen ist ähnlich: Die meisten Kunden verfügen über 1000 bis 3500 Euro im Monat.
Deutsche schneidet bei Commerzbank-Kunden schlecht ab
Können sie also ihre jetzigen Privatkunden halten, sollte eine Fusion in dem Bereich keine grossen Änderungen bringen. Aber eben, Voraussetzung ist, dass die Kunden nicht abspringen. Das könnte ein Risiko sein — denn die Commerzbank-Kunden mögen die Deutsche Bank nicht sonderlich. Das zeigt die Auswertung von YouGov in der Kategorie Finanzen

Mit -18 Punkten (auf einer Skala von -100 bis +100) erzeugt sie unter Kennern den schlechtesten Eindruck. Unter Commerzbank-Kunden sinkt der Wert noch einmal: sie bewerten die Deutsche mit -22 Punkten.
Kunden, die der Deutschen kein Vertrauen entgegenbringen, könnten nach der Fusion zu einem beliebteren Konkurrenten zu wechseln. Aus diesem Grund sei dem möglichen neuen Bankenriesen geraten, den Namen der Commerzbank beizubehalten. Das, obwohl die Deutsche Bank eigentlich das grössere Finanzhaus ist.