Climeworks: Klima-Start-up streicht weltweit 106 Stellen
Das Zürcher Klima-Start-up Climeworks baut 106 Stellen ab, 78 davon in der Schweiz. Das ETH-Spin-off steht vor grossen Herausforderungen.

Das Zürcher Klima-Start-up Climeworks hat einen massiven Stellenabbau angekündigt. Weltweit werden 106 Arbeitsplätze gestrichen, davon 78 in der Schweiz.
Climeworks ist ein ETH-Spin-off, das mit seiner Technologie CO₂ direkt aus der Luft entfernt. Die Anlagen speichern das Treibhausgas dauerhaft im Boden.
Das Unternehmen beschäftigt derzeit 498 Mitarbeitende, von denen nun etwa jeder Fünfte betroffen ist. In der Schweiz laufen Verhandlungen über einen Sozialplan, wie das SRF meldet.
Mittel «nicht unendlich»
Climeworks begründet den Schritt mit finanziellen und geopolitischen Herausforderungen. Die finanziellen Mittel seien nicht unendlich, so Co-Geschäftsführer Jan Wurzbacher im Interview gegenüber dem SRF.

Ein weiterer Grund seien Probleme mit der Umsetzung der ambitionierten CO₂-Reduktionsziele. Die Anlagen in Island können deutlich weniger CO₂ abscheiden als ursprünglich geplant.
So sollte die neue Anlage «Mammoth» über 36'000 Tonnen CO₂ pro Jahr einfangen. Im ersten Jahr waren es aber nur 105 Tonnen, wie ein isländischer Journalist gegenüber dem SRF erklärte.
Expansion und politische Unsicherheiten
Besonders schwierig sei die Lage in den USA, wo Climeworks ein Grossprojekt plant. Eigentlich sollte laut SRF 2026 in Louisiana eine neue CO₂-Anlage entstehen.
Das US-Energieministerium hatte eine Förderung von 500 Millionen US-Dollar (rund 455 Millionen Franken) zugesagt. Doch die neue US-Regierung unter Donald Trump erschwert Klimaprojekte, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.
Zudem fehlten viele Ansprechpartner in den US-Behörden, da zahlreiche Beamte entlassen worden seien. Die Zukunft des Projekts sei daher laut SRF ungewiss.
Climeworks zeigt sich kämpferisch
Climeworks hat namhafte Investoren wie die Bill-Gates-Stiftung und Schweizer Unternehmen wie Swiss Re gewonnen. Auch Unternehmen wie Amag, Swiss und Lego setzen auf die CO₂-Zertifikate von Climeworks, so «Moneycab».
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten will das Unternehmen an der Weiterentwicklung seiner Technologie festhalten. Die CO₂-Entfernung bleibe laut den Gründern ein zentrales Ziel, wie das SRF berichtet.
Das Start-up sieht sich weiterhin als Pionier im Bereich der CO₂-Reduktion. Die aktuelle Krise liessen einschneidende Veränderungen, jedoch nicht vermeiden.