Clariant mit weiterer Ethylen-Schadenersatzklage konfrontiert
Der Chemiekonzern Clariant sieht sich mit einer weiteren Schadensersatzklage konfrontiert. Diesmal klagt OMV.

Clariant sieht sich mit einer weiteren Schadensersatzklage im Zusammenhang mit Ethylen-Preisabsprachen konfrontiert. Der österreichische Petrochemiekonzern OMV hat gegen insgesamt vier Unternehmen eine Klage eingereicht.
OMV macht vor einem Gericht in Amsterdam Schäden im Zusammenhang mit Wettbewerbsverletzungen beim Einkauf von Ethylen in Höhe von rund 1 Milliarde Euro geltend, wie Clariant am Dienstag mitteilte.
Gleichzeitig weist Clariant die Vorwürfe strikte zurück und will seine Rechte in dieser Sache eisern verteidigen. Clariant will Beweise haben, dass das Verhalten der beteiligten Unternehmen keine Auswirkungen auf den Markt hatte.
Dow reichte bereits Klage ein
Erst vor rund zwei Wochen hatte der Chemiekonzern Dow bei einem Gericht in München Schadensersatzklage gegen Clariant und drei weitere Unternehmen eingereicht und einen Schaden von 767 Millionen Euro geltend gemacht. Darin ging es um die im Juli 2020 von der Europäischen Kommission sanktionierten Verstösse gegen das Wettbewerbsrecht auf dem Ethylen-Einkaufsmarkt.
Clariant, Orbia, Celanese und Westlake hatten sich beim Kauf von Ethylen abgesprochen, um den tiefstmöglichen Preis zu erzielen. Alle vier Unternehmen gestanden im Sommer 2020 ihre Rolle in dem Kartell ein und stimmten einem Vergleich zu. Clariant bezahlte dabei eine Busse von 155,8 Millionen Euro.
Clariant hat indes vor zwei Wochen auch die Vorwürfe von Dow zurückgewiesen. Mitte Januar hat bereits BASF eine Schadensersatzklage in der gleichen Sache eingereicht, im Februar TotalEnergies. Die Deutschen machen bei Gericht gegen die vier Unternehmen einen Schadenersatz von 1,4 Milliarden Euro geltend, die Franzosen von 625 Millionen Euro. 2023 gab es ausserdem schon eine Klage von Shell.