Die schuldenbeladene Chinna Evergrande Real Estate Group ist weiterhin im Fadenkreuz der Börsen. Das sorgt für Probleme.
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Chinesische Börse: Aktie von Baidu sinkt deutlich. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Börsen behalten die chinesische Evergrande Real Estate Group weiterhin im Blick.
  • Investoren befürchten bei einem Zusammenbruch von der Evergrande Group Schockwellen.
  • Evergrande wuchs mit Landkäufen und Hausverkäufen zu niedrigeren Margen rasant.

Die chinesische Börse hielt wegen der starken Turbulenzen den Handel mit den Bonds zeitweise an. Bis zu 10,5 Prozent stürzten die Aktien vergangene Wochen ab und notierten so niedrig wie seit sechs Jahren nicht mehr. Seit Jahresbeginn haben sie rund 75 Prozent verloren.

Händler verwiesen mit Blick auf die beschleunigte Talfahrt auf einen Bericht des Finanznachrichtendienstes REDD. Nach dieser will die Evergrande Real Estate Group die Zinszahlungen an zwei seiner Gläubigerbanken aussetzen.

Evergrande Real Estate Group ohne Kommentar

In dem Bericht hiess es weiter, dass auch Zahlungen an mehrere Treuhandfirmen hinausgezögert würden. Ab vergangenem Mittwoch wurden zudem alle Zahlungen für seine Vermögensverwaltungsprodukte ausgesetzt. Evergrande wollte den Bericht nicht kommentieren.

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Mehrere Wohnungen in einer Stadt. - dpa-infocom GmbH

Im Juni war Evergrande mit Bond-Zinszahlungen in Verzug geraten, was die Talfahrt an den Börsen beschleunigt hatte. In den vergangenen Tagen hatten die tieferen Bonitätsnoten durch die Ratingagenturen Moody's, Fitch und China Chengxin für einen Ausverkauf gesorgt.

Investoren fürchten Schockwellen

Investoren fürchten bei einem Zusammenbruch von der Evergrande Real Estate Group Schockwellen für das chinesische Bankensystem. Insgesamt soll der Immobilienkonzern auf einem Schuldenberg in Höhe von umgerechnet mehr als 300 Milliarden Dollar sitzen.

Vor rund einer Woche hatte der zweitgrösste Immobilienentwickler des Landes selbst vor Liquiditäts- und Ausfallrisiken gewarnt. Falls es ihm nicht gelingen sollte, die Bautätigkeit wieder aufzunehmen, müssten Beteiligungen verkauft und Kredite erneuert werden.

Rasanter Wachstum für Evergrande

In den vergangenen Jahren herrschte angesichts explodierender Immobilienpreise in China Goldgräberstimmung in dem Sektor. Die Evergrande Real Estate Group wuchs rasant, mithilfe von kreditfinanzierten Landkäufen und Hausverkäufen zu niedrigeren Margen. Dies, um den Umsatz schneller in die Höhe zu treiben. Der Gründer und CEO des Konzerns, Hui Ka Yan, wurde 2017 vom Forbes-Magazin zum reichsten Mann Asiens gekürt. Er besitzt ein Nettovermögen von rund 45 Milliarden Dollar

Die Regierung griff im Kampf gegen eine drohende Spekulationsblase immer härter durch: Unter anderem wurden vor kurzem Mietpreisbremsen, um bezahlbaren Wohnraum in den Millionenstädten zu schaffen, verhängt.

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