Britische Unternehmen sagen Entschädigungen wegen Verbindungen zur Sklaverei zu

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Grossbritannien,

Wegen ihrer früheren Verbindungen zur Sklaverei und angesichts der aktuellen Anti-Rassismus-Proteste haben zwei britische Unternehmen finanzielle Unterstützung für schwarze und andere Minderheiten angekündigt.

Greene King und Lloyd's wollen zahlen
Greene King und Lloyd's wollen zahlen - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Greene King und Lloyd's of London wollen ethnische Minderheiten unterstützen.

Die Pub-Kette Greene King sagte am Donnerstag entsprechende Schritte zu. Zuvor hatte sich bereits die Versicherungsbörse Lloyd's of London für ihre Vergangenheit im Zusammenhang mit Sklaverei entschuldigt und eine Reihe von Initiativen angekündigt. Beide Unternehmen werden in einer Datenbank zum Thema Sklaverei gelistet.

«Es ist nicht zu entschuldigen, dass einer unserer Gründer von der Sklaverei profitiert und im 19. Jahrhundert gegen deren Abschaffung argumentiert hat», erklärte Greene-King-Chef Nick Mackenzie am Donnerstag mit Blick auf Firmengründer Benjamin Greene. Dieser hatte das Unternehmen 1799 gegründet und zählte zu einem von 47.000 Profiteuren von Entschädigungszahlungen für Sklavenhalter, als die Sklaverei 1833 im britischen Empire abgeschafft wurde.

Mackenzie betonte, die Pub-Kette erkenne ihre Vergangenheit an und wolle sich nun auf die Gegenwart und die Zukunft konzentrieren. Das Unternehmen beschäftige Mitarbeiter jeglicher ethnischen Herkunft und wolle einen «substanziellen» finanziellen Beitrag für die schwarzen, asiatischen und andere ethnische Minderheiten leisten. Einer Unternehmenssprecherin zufolge soll es sich nicht um eine einmalige Spende, sondern um ein dauerhaftes finanzielles Engagement handeln.

Ähnlich hatte sich zuvor bereits Lloyd's of London geäussert. Das Unternehmen könne «nicht immer stolz» auf seine Vergangenheit sein und bedauere insbesondere die eigene Rolle im Sklavenhandel des 18. und 19. Jahrhunderts - «eine abstossende und beschämende Phase der englischen und unserer eigenen Geschichte».

Die Entscheidung der beiden Unternehmen erfolgt nach tagelangen Protesten weltweit gegen Rassismus und Polizeigewalt. Auslöser war der brutale Tod des Afroamerikaners George Floyd durch einen weissen Polizisten bei einem Einsatz in den USA.

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