Breitling-Chef: Entscheidung zu IPO liegt nicht bei mir
Georges Kern, CEO von Breitling, äussert sich zur Möglichkeit eines Börsengangs und der aktuellen Marktlage.

Breitling-Chef Georges Kern hält sich bedeckt bei der Frage über den Zeitpunkt für einen möglichen Börsengang. «Diese Frage müssen Sie der Partners Group stellen. Die Entscheidung liegt nicht bei mir», sagte er im Interview mit der «Handelszeitung» (Donnerstagausgabe).
Weiter sagte er: «Es gibt viele Möglichkeiten neben einem IPO.» Dass er selbst das ganze Unternehmen kauft, schloss er aber aus.
Der Zuger Vermögensverwalter Partners Group hatte im Oktober 2021 eine Minderheitsbeteiligung an Breitling erworben und Ende 2022 angekündigt, die Mehrheit zu übernehmen. Damals hatte es in Medienberichten geheissen: Frühestens 2026 oder 2027 sei ein Börsengang an der Schweizer Börse SIX geplant.
Derweil meistert Breitling die Branchenkrise laut Kern «verhältnismässig gut» und ist «stabil». Es gehe dem Solothurner Uhrenhersteller «bedeutend besser als vielen anderen Uhrenmarken», so der CEO. «Es gibt sechs, sieben Marken, die gut laufen.» Und diese machten 60 bis 70 Prozent des Marktes für Schweizer Uhren aus.
Dabei hilft wohl, dass Breitling nicht so abhängig von China ist wie andere Marken. «China ist noch immer ein kleiner Markt für Breitling. Er macht rund 4 Prozent unseres Umsatzes aus», sagte Kern.
Boomende Märkte: Mittlerer Osten bis Lateinamerika
«Aber wir wachsen, man höre und staune.» Anders als in China, wo der Konsum seit längerem harzt, gibt es auch Länder, die sich gut entwickeln. «Der Mittlere Osten boomt, Indien boomt, Mexiko boomt, Lateinamerika boomt. Auch die Schweiz», so Kern. In den USA wachse der Markt auch wieder.
«Aber ich vermute, das Wachstum kommt mitunter daher, dass die Leute glauben, die Preise würden wegen der Zölle steigen. Also kaufen sie jetzt. Wir werden sehen, wie es weitergeht.» Derweil sind die Durchschnittspreise bei Breitling in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.
«Weil wir unsere Uhren deutlich besser ausstatten und unsere eigenen Werke einbauen», begründete Kern in dem Gespräch mit der Zeitung. Breitling-Chef und -mitinhaber Kern begann seine Karriere in der Uhrenindustrie bei TAG Heuer und wechselte dann zu Richemont.
Innerhalb der Genfer Gruppe führte er fast 15 Jahre die Marke IWC Schaffhausen und wechselte später in die Richemont-Zentrale. Seit 2017 ist er Breitling-CEO.